1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Kleists Krug eröffnet Saison

Kleists Krug eröffnet Saison

Von Katja Pausch 24.09.2007, 17:14

Halle/MZ. - Erstmals, so der künstlerische Leiter des Ensembles, Volker Dirkes, könne man trotz weiterhin klammer Theaterkasse einen verbindlichen Aufführungsplan vorlegen, der sogar bis Ende 2008 reicht. "Solch eine Planung war bisher nicht möglich", so Dirkes. Trotz Streichung von Mitteln habe man jedoch einen Teil der Schulden tilgen können.

Den Spielzeit-Auftakt macht am 7. Oktober um 19 Uhr die Premiere von Kleists Lustspiel "Der Zerbrochne Krug" in der Regie von Inken Kautter und Volker Dirkes. Zuvor ist allerdings noch einmal Platons philosophischer Dialog in den letzten Stunden seines Lebens zu erleben: Am kommenden Freitag und Samstag, jeweils 20.30 Uhr, geht das bereits gezeigte und viel beachtete Stück "Phaidon" über die Theatrale-Bühne. "Untersuchungen über eine perfekte Welt" stellt Regisseurin Inken Kautter in ihrem gleichnamigen Stück an. Das Zwei-Personen-Stück wird im Februar im intimen Rahmen des Cafés präsentiert - samt Berge von Groschenromanen, die im Mittelpunkt der Aufführung stehen. Das Besondere: Die Zuschauer können durch eigenes Zutun die Handlung des Stücks beeinflussen. Mit dem Thema Kommunismus und Nationalsozialismus, den Mechanismen des Propagandafilms und emotionaler Verführung setzt sich das Stück "Hitlerjunge Quex" auseinander, das im März Premiere hat. Mit "Karl und Anna" und "Hinterland oder Wo das Wasser endet" erzählen das Theatrale-Ensemble im April beziehungsweise im Mai gleich zwei Stücke um die Liebe: die erste als ein Heimkehrer-Drama, die zweite als andeutungsreiches Stück um Jugend, Todessehnsucht und ein gutes Ende. Ein Weihnachtsstück, "Tausendundeine Nacht" in der Regie von Simon van Parys für Kinder ab vier Jahre, und das obligatorische Sommerspektakel auf der Oberburg Giebichenstein runden das neue Programm ab. Zudem ist die Theatrale 2008 Spielstätte für das internationale Festival "Theater der Welt".

Als freies Theater auf Projektförderung angewiesen, hoffen die Macher, dass die Pläne auch aufgehen. Dirkes: "Wir habe zwar mehrere Fördertöpfe gefunden, aber ob die auch uns finden, ist noch ungewiss."