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Klaus Reichenbach gestorben Klaus Reichenbach gestorben: Halles Kiebitzensteiner feiern ihren Nestor

Von Detlef Färber 24.05.2018, 05:00
Klaus Reichenbach
Klaus Reichenbach Katja Pausch

Halle (Saale) - Es war eins seiner letzten Programme, die er gestaltet und bei denen er Regie geführt hat. „Wenn’s doch Mode würde zu verblöden“ - eine Hommage an Erich Kästner, einem der Idole der halleschen Kabarett-Legende Klaus Reichenbach.

Doch nun wird genau dieses Programm, sein letztes - das er für seine Kiebitze verantwortet hat - zur nachträglichen Hommage auch für ihn selber, denn Klaus Reichenbach ist, wie erst jetzt bekanntgeworden ist und wie Kiebitzensteiner-Chef Michael Kost mitteilt, Ende April verstorben. Zu Ehren von Reichenbach haben die Kiebitze ihr Programm geändert und spielen - auch im Andenken an ihren Nestor - am späten Sonntagnachmittag, ab 17 Uhr, das besagte Kästner-Programm.

Klaus Reichenbach galt als eine der letzten Konstanten in der halleschen Kultur

Klaus Reichenbach galt als eine der letzten Konstanten in der halleschen Kultur. Volle 40 Jahre gehörte er zum Team des hiesigen Satire-Theaters. Und er hat alle Höhen und Tiefen miterlebt und die Krisen überwinden helfen. Jene Zeit, als das Kabarett in der Nachwende-Zeit aus der staatlichen Vollalimentierung herausgefallen ist, als dann die Konstruktion unter einem organisatorischen Dach mit dem Puppentheater auseinanderging, als sich das zum Verein gewordene Kabarett zeitweise in zwei Vereine - einer mit dem Namen „Kakao“ - aufspaltete und den wunderbaren Theatersaal im Turm der Moritzburg verlor.

Und immer wieder hat Klaus Reichenbach bei schwierigen Neuanfängen mitgeholfen - und mitgewirkt bis noch vor kurzem, bis ins hohe Alter von 86 Jahren. Nuri Feldmann, seine einstige Kollegin von den Kiebitzensteinern, hat lange mit ihm zusammengearbeitet und schwärmt von einer tollen Zeit. „Man konnte Pferde mit ihm stehlen“, sagt sie - doch nicht nur das. Er sei auch bereits zu DDR-Zeiten ein sehr guter Texter gewesen. Kurzum: Der allgemeinen „Mode, zu verblöden“, hat er sich Zeit Lebens energisch und kabarettistisch entgegengestemmt.

›› Kästner-Programm am Sonntag, 27. Mai, 17 Uhr, im Kabarettsaal des Palais S in der Ankerstraße 3c. Es gibt noch Karten an der Tageskasse. (mz)