Kirche neuen Glanz verliehen

Deutleben/MZ. - Grund für den Andrang war zum einen das Erntedank-Fest, das erst am späten Samstagabend mit einem Höhenfeuerwerk endete, und vor allem zuvor am Nachmittag die Bekrönung der Kirchturmspitze mit einer neu gestalteten Wetterfahne und einer Kugel für zeitgeschichtliche Dokumente.

Das Fest in dem kleinen Ort war zugleich Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben des Vereins "Dorfkirche Deutleben". Im Mai 2005 von 46 Einwohnern ins Leben gerufen, hat sich die Vereinigung die Sanierung der damals vom Verfall bedrohten Dorfkirche auf die Fahnen geschrieben. Immerhin: In nur kurzer Zeit haben es die Mitglieder geschafft, Dach und Fassade des Gotteshauses zu sanieren - bis hin zur neuen Bekrönung der Kirchturmspitze. Die hatte Metallbauer Jörg Otto gefertigt, der auch schon den Turmschmuck der halleschen Johannes-Kirche neu gestaltet hatte. Fast 63 000 Euro haben die Vereinsmitglieder zusammengetragen - und auch ausgegeben. Allein 23 000 Euro kamen aus Spenden und den Mitgliedsbeiträgen zusammen.

"Jetzt gönnen wir der Kasse erst einmal eine kleine Pause", so Angelika Schindzielarz vom Verein "Dorfkirche Deutleben" und zugleich Ehefrau des Vorsitzenden. Pläne für die zweite Sanierungsphase der Kirche gebe es aber bereits. "Dann ist das Innere dran." Denn auch dort besteht noch dringender Handlungsbedarf. "Auch die Bestuhlung muss erneuert werden." Bereits Hand angelegt wurde allerdings am Aufgang zum Turm in der ersten Sanierungsphase.

Bereits seit zwei Jahren finden in der Dorfkirche wieder Gottesdienste statt, gehalten vom Wettiner Pfarrer Andreas Schuster. Nicht zuletzt er nutzte am Samstag die Gelegenheit, während der Erntedank-Andacht für das Engagement des Kirchen-Vereins zu danken. Angelika Schindzielarz freut sich indes besonders darüber, dass auch schon eine Ehe in der sanierten Kirche geschlossen werden konnte.

Besonderen Wert wollen die Vereinsmitglieder künftig darauf legen, dass die Dorfkirche weiter in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Deutleben rückt. Schindzielarz: "Es gibt dafür eine entsprechende Vereinbarung mit der Evangelischen Kirche." Angeknüpft werden soll dabei an Musik- und Kulturveranstaltungen, die in der Vergangenheit großen Zulauf hatten. Für die Adventszeit seien zudem wieder Abende mit den Petersberger Mönchen geplant.