Kinos in Halle Kinos in Halle: Aus dem «Kino Lux» wird das «Kino Luchs»
Halle (Saale)/MZ. - Es ist nicht nur eins der erfolgreichsten, besten, schönsten und am idyllischsten gelegenen Kinos weit und breit. Es ist auch und dennoch ein Kino für alle. Oder ist es jetzt etwa vorbei damit? Will der Betreiber des Kinos am Zoo zum Beispiel Leuten, denen ein paar Prozent an der maximalen Sehschärfe fehlen, künftig vom Besuch seines Lichtspieltheaters abraten? Oder was mag den Chef des Hauses, Wolfgang Burkart, sonst geritten haben, sein "Kino Lux" in "Kino Luchs" umzubenennen. Soll es jetzt etwa nur noch ein empfehlenswertes Haus sein für Leute, die Augen haben wie der für gute Augen sprichwörtliche Luchs?
Was sich in und mit dem vielfach preisgekrönten Kino gerade abspielt, ist eine Provinzposse vom Feinsten, die am Ende einer zwölfjährigen Erfolgsgeschichte steht, die zwei befreundete Kino-Enthusiasten - nämlich Burkart und sein Partner Torsten Raab - gemeinsam geschrieben haben: mit zwei Kinos, dem am Zoo und dem im einstigen großen Thalia-Theater. Und noch vor drei Jahren expandierte das Duo und eröffnete im Multimediazentrum in der Mansfelder Straße einen dritten Saal, aus dem Burkart und Raab sich freilich nicht allzu lange Zeit später wieder zurückzogen - aber immer noch gemeinsam.
Doch dann kam - wohl Anfang Dezember - ihre Trennung. Öffentlich wurde sie nach einer unscheinbaren E-Mail Torsten Raabs, in der er darauf hinwies, dass das Puschkino in der Kardinal-Albrecht-Straße nicht länger Lux-Puschkino heißt. Auf Nachfrage bestätigte Raab, dass er und Burkart nun getrennte Wege gehen. Es sei eine einvernehmliche Trennung gewesen, sagte Raab, der jetzt nur nur noch das Puschkino leitet, damals.
Von immerhin "unterschiedlichen Auffassungen" spricht Burkart jetzt. Doch wolle er die Lage "entschärfen". Ob es Streit um die Namensrechte für "Lux-Kino" gab? Etwa sogar finanzielle Forderungen? "Ich sag es nicht", antwortet Burkart, denn: Er wolle "Entspannung" in die Situation bringen. Und weil Luchs und Lux ausgesprochen nun einmal identisch klängen, habe er sich für "Kino Luchs" entschieden, erläutert Wolfgang Burkart seine Namensentscheidung, die demnächst auch ein neues Logo mit einem Luchs statt einem Auge nach sich ziehen soll. Und auch vom Kinderfilmclub her sei das Luchs-Symbol ja bereits bekannt, so der "Kino-Lux"- ... äh "Kino-Luchs"-Chef.
Doch nun muss er nur noch Zweifel und Verunsicherung bei uns Kurzsichtigen zerstreuen. Dürfen wir auch ins "Luchs" kommen?