Kinderstadt auf der Peißnitz Kinderstadt auf der Peißnitz: Sallunken nahmen Abschied
Halle/MZ. - "Was mache ich denn jetzt mit demvielen Geld?" fragte der zwölfjährige Thomas. Er ist jeden Tag gekommen, hat sich von der Jobbörse ver-
mitteln lassen und in verschiedenen Werkstätten gearbeitet. "Es war meistens richtig gut. Ich habe viele Kinder kennen gelernt. Die Musik ist prima", erzählte Thomas weiter. Nun will er die Ferien genießen, sich ausruhen, baden und Fußball spielen.
Rund 7 000 Kinder besuchten das Areal auf der Peißnitz, so Annett Eckloff vom Thalia. Ein Ergebnis, das die Organisatoren zufrieden macht. Schon zum zweiten Mal gab es die Kinderstadt, und ob es eine Fortsetzung geben wird, steht laut Eckloff noch in den Sternen.
"Halle an Salle" funktionierte wie die Erwachsenenwelt, nur, dass die eben draußen bleiben oder auf einen Stadtführer warten mussten. Juliane, zehn Jahre, aus Halle-Neustadt, fand gerade das gut, weil "die Großen wollen doch immer die Bestimmer sein". Ganz ohne Bestimmer ging es aber auch in der Kinderstadt nicht. Und so wurden regelmäßig Bürgermeister und Stellvertreter gewählt. So wie Martin Taube. Der zwölfjährige Sekundarschüler sollte zum Abschluss eine Rede halten, so, wie Bürgermeister-Stellvertreter das eben auch tun müssen. Er war mächtig aufgeregt. "Ich schreibe mir was auf", meinte er und verschwand in einem Zelt.
Diese Sorgen waren Corinna und Schwester Rebecca, zehn und elf Jahre, fremd. Sie wollten sich unbedingt im Schönheitssalon stylen lassen. Verwaist waren am letzten Tag leider schon die Tiergehege. Der zehnjährige Frank aus Halle fand das "ätzend. Ich wollte die Ziegen noch mal füttern". Judith und ihr Freund Roberto, beide 13 Jahre, wanderten Hand in Hand die Straße zum Marktplatz. "Schade, wir dachten, es steigt eine richtige Party hier. Keine Live-Musik, die spielen immer die selben Titel vom Band." Und am Grill gab es noch ein Problem. Die Warteschlange der Hungrigen wurde immer länger, weil der Bratrost nicht heiß werden wollte. Nicht aufgeben, war das Motto, und die meisten warteten geduldig.
Als die ersten Gewitterwolken aufzogen, war die Abschiedsrede von Martin Taube fertig. Von den 500 Luftballons konnte man das noch nicht sagen. Sie mussten mit Helium gefüllt und Lungenkraft aufgeblasen werden. Schließlich hieß es dann auch in "Halle an Salle": Was lange währt, wird gut. Mit kräftiger Stimme lobte Martin die Kinderstadt, "aber die erste war besser, die war wasserdicht, weil sie in der Halle aufgebaut war". Die Kinder ließen Annett Eckloff, Klemens Kühn, Elke Arnold und Ines Blankenberg vom Thalia hoch leben, forderten lautstark wieder eine Kinderstadt und schickten die bunten Ballons in den Himmel.