Jüdische Gemeinde in Halle Jüdische Gemeinde in Halle: "Das Mitgefühl ist groß und macht uns Mut"
Halle (Saale) - Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Halle, Max Privorozki, ist von der Welle der Solidarität nach dem Angriff auf die Synagoge in der Humboldt-Straße überwältigt. „Ich war am Donnerstagabend zur Mahnwache auf dem Markt. Dort gab es so viel Anteilnahme, dass ich fast geweint habe“, sagte Privorozki am Freitag der MZ.
Die Synagoge wird derzeit für die traditionelle jüdische Sabbatfeier vorbereitet, die 18 Uhr beginnen soll. Außerdem wird im Außenbereich die Sukkot für das bunte Laubhüttenfest am Sonntag aufgebaut. Den Regeln nach muss das Dach der Hütte durchsichtig sein, damit die Gläubigen die Sterne sehen können.
Am Freitagabend ist in der Stadt eine Demonstration geplant. Gegen 18 Uhr, wenn die Sabbat-Feier beginnt, sollen Menschen eine Kette um die Synagoge bilden, um das Gotteshaus und die Gemeinde zu schützen. Dazu haben Vertreter aller Landeskirchen aufgerufen. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat sein Kommen angekündigt.
„Bis dahin haben wir noch viel zu tun“, sagte Privorozki. Unter anderem will er rund 900 Mails beantworten, die die Gemeinde nach dem Terrorakt erhalten hat. „Wir erhalten Zuspruch aus der ganzen Welt. Das Mitgefühl ist groß und macht uns Mut“, so der Gemeindevorsitzende. (mz)