1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Interview: Interview: Mangelhafte Vitamin-D-Versorgung

Interview Interview: Mangelhafte Vitamin-D-Versorgung

04.12.2012, 09:39

Halle (Saale)/MZ. - Im Januar startet in Halle eine Studie, für die Probanden gesucht werden. Mit Gabriele Stangl, Professorin für Humanernährung an der MLU, sprach Felix Knothe.

Vitamin-D-Mangel in Deutschland - ist es wirklich so schlimm?

Stangl: Es ist schon ein ernstzunehmendes Problem. Zum einen ist durch Studien inzwischen klar, dass viele Menschen davon betroffen sind. Zum anderen wissen wir jetzt, dass Vitamin D mehr leistet als bisher angenommen. Der Mangel wird mittlerweile auch in Zusammenhang gebracht mit Autoimmunerkrankungen, Krebs, Gefäßverkalkung und einer erhöhten Sturzhäufigkeit bei alten Menschen.

Aber woran erkennt man, ob einem Vitamin D fehlt?

Stangl: Man merkt den Mangel selbst nicht. Nur Blutanalysen geben Aufschluss. Vitamin D wird entweder durch bestimmte Nahrung wie Fisch aufgenommen oder durch den Körper selbst hergestellt. Dazu braucht er Sonnenlicht, das im Winter fehlt. Weil viele auch im Sommer nicht genug im Freien sind, ist Vitamin-D-Mangel inzwischen so weit verbreitet.

Was für Probanden suchen Sie?

Stangl: Jeder Erwachsene zwischen 18 und 65 kann an der Studie teilnehmen. Drei Monate lang müssen die Probanden täglich Vitamin D in Höhe der empfohlenen Menge einnehmen. Wichtig ist aber: Sie müssen in der Zeit hier in der Gegend bleiben und dürfen nicht ins Warme in den Urlaub fahren oder ins Solarium gehen. Hinterher untersuchen wir im Blut, ob die Zufuhr zur Normalisierung der Vitamin-D-Versorgung beigetragen hat und sich das Krankheitsrisiko vermindert.

Kontakt: [email protected] oder 0345 / 5 52 27 33