Hohenthurm Hohenthurm: Rettung für den Hohen Turm
Hohenthurm - Die Westseite des Hohen Turms ist in Gefahr. „Sie muss dringend saniert werden, weil das Gemäuer desolat ist. Es wächst bereits ein Baum aus der Mauer“, sagt Elke Hahn, die Chefin des Kultur- und Heimatgeschichtsvereins Hohenthurm. Der Verein, der sich im Jahr 1994 gründete, kümmert sich um das Wahrzeichen, das zugleich Namensgeber des Ortes Hohenthurm ist.
Bei seiner Gründung war der Verein angetreten, den über 800 Jahre alten Turm nach und nach wieder zugänglich zu machen und ihn der Öffentlichkeit näher zu bringen. Viel hat der Verein getan. Er öffnet den Turm regelmäßig zum Tag des offenen Denkmals, veranstaltet Führungen, auch für Schulklassen und Vereine, lädt zum Bläserkonzert am ersten Weihnachtsfeiertag und stellt seit 1999 den Turm für Hochzeiten zur Verfügung. Doch vor allem die Erhaltung der Bausubstanz liegt den Vereinsmitgliedern am Herzen.
Die jüngere Geschichte des Turms
Die jüngere Geschichte des Turms verlief nicht unbedingt geradlinig. Seit Gründung des Heimatvereins gab es mehrere Besitzerwechsel. Traurige Zeiten standen ab der Mitteilung bevor, dass die Universität 2002 ihren Sitz in Hohenthurm aufgibt und damit der Turm-Nutzungsvertrag des Vereins mit der Uni auslief.
2006 hatte ein russischer Bürger den gesamten Komplex erworben, sich allerdings nicht darum gekümmert beziehungsweise wahllos Entkernungen vorgenommen. Mit Unterstützung der Denkmalschutzbehörden wurde durch das Amtsgericht Merseburg ein Vertreter zur Denkmalspflege bestellt. In Zusammenarbeit mit den Behörden hat der Verein bereits einiges erreicht. „2014/15 sind neue Fenster eingebaut worden“, blickt Elke Hahn auf die letzte Sanierungsmaßnahme. Seitdem könne in den Fensterbereichen kein Regenwasser mehr eindringen. Das sei regelrecht bis in den Treppenbereich gelaufen.
Sanierung der Wetterseite beginnt
Auch für die Sanierung der Wetterseite, die demnächst in Angriff genommen werden soll, und für die anstehende Reparatur des Turmdachs ist viel Geld notwendig. „Wir haben bereits Fördermittel beim Landkreis beantragt“, berichtet Elke Hahn. Aber der Verein bemüht sich auch bei seinen Aktivitäten für die Öffentlichkeit um Spenden. „Immer wenn wir Veranstaltungen durchführen, sammeln wir Geld, um den Turm zu erhalten.“
Die letzte Veranstaltung war der zwölfte Hohenthurmer Adventsmarkt. Der Heimatverein freut sich, dass er wieder ein schönes Ereignis für den Ort war. Das sei nur durch die vielen fleißigen Helfer möglich gewesen, egal ob sie Kuchen gebacken, mit den Kinder gebastelt, die Tombola organisiert, auf- und abgebaut oder in anderer Weise ihren Beitrag geleistet hätten.
Veranstaltung zugunsten des Hohen Turms
Im Übrigen gibt es noch eine weitere Veranstaltung zugunsten des Hohen Turms. „Wie in den vergangenen Jahren ist am Ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, von 14 bis 16 Uhr wieder der Aufstieg auf das Wahrzeichen möglich“, kündigt Elke Hahn an. Dabei kann man nicht nur bei Weihnachtsleckereien zu viel genossene Kalorien wieder los werden, sondern zugleich einem Weihnachtsbläserkonzert lauschen und einen Beitrag für die Sanierung des Turms in die Spendenbüchse stecken.
Am 25. Dezember, 14 bis 16 Uhr, ist der Aufstieg auf den Turm bei Bläsermusik möglich. (mz)