Himmelsscheibe aus Kerzen Himmelsscheibe aus Kerzen: Was die Citygemeinschaft zum Lichterfest plant

Halle (Saale) - Das Lichterfest, eines der größten Ereignisse in der halleschen Innenstadt, wirft seine Schatten voraus. Am Freitag stellte der Sprecher der Citygemeinschaft Halle, Wolfgang Fleischer, das Programm für das Event vom 31. Oktober bis zum 3. November vor. Alles dreht sich auch in diesem Jahr - bei der inzwischen 15. Auflage - um das Thema Licht, Laternen, den Himmel und magische Wesen.
Von großer Bedeutung sind wieder 14.000 Teelichter, aus denen Mitglieder des Lions Club August Hermann Francke ein Bild legen - in diesem Jahr die Himmelsscheibe von Nebra. Sie wurde vor 20 Jahren gefunden, was ein Grund für die Citygemeinschaft ist, sie nach Symbolen wie Genschers Pullunder oder den fünf Türmen in den Vorjahren vor der Marktkirche darzustellen. Besucher können für einen symbolischen Euro eine Kerze kaufen und unterstützen damit nach Angaben des Lions Club Kinder- und Jugendprojekte.
Himmelsscheibe wird als Negativ dargestellt
Die Himmelsscheibe wird übrigens als Negativ dargestellt, das heißt die sonst goldenen Stellen bleiben dunkel und die - flächenmäßig größeren - Stellen aus Kupfer werden leuchten. „Es steckt eine Menge Arbeit dahinter. Die Teelichter werden vorher schon einmal kurz angezündet, damit sie am Abend besser angehen“, erklärte Fleischer. Dann werden sie einzeln und von Hand in mit Sand gefüllte Becher gesetzt und am Sonntag ab 16 Uhr vor der Marktkirche entzündet.
Dort befindet sich nach dem Anschlag vor zweieinhalb Wochen mit Blumen, Kerzen und Briefen allerdings auch die temporäre Gedenkstätte für die Opfer. „Die Gedenkstätte bleibt natürlich erhalten. Sie wird abgegrenzt durch einen Zaun und in die Veranstaltung eingebettet“, sagte Fleischer, der jedoch auch Mut machte, sich von dem Vorfall nicht die Lust aufs Feiern nehmen zu lassen. Zugleich sagte er, in diesem Jahr werde es ein „erhöhtes Sicherheitskonzept“ geben.
Geister-Irrgarten und entsprechende Dekoration an den Marktständen
Gelegen kommt den Veranstaltern in diesem Jahr, dass der Donnerstag ein Feiertag (Reformationstag) ist. Für manchen ist dieser Tag auch Halloween, was etwa mit einem Geister-Irrgarten und entsprechender Dekoration an den Marktständen gefeiert wird. Ab Beginn des eigentlichen Festes am Samstag, 1. November, wird die Lichterfee „Aileen die 1.“ ein häufiger Gast auf dem Marktplatz sein. Mal fährt sie in einem Cabrio durch die Stadt, mal entzündet sie Laternen oder liest eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Vor allem der Samstag ist laut Fleischer ein Familientag.
Und wer am Sonntag noch einkaufen will, hat, wenn alles gut geht, in der Zeit von 13 bis 18 Uhr Gelegenheit dazu. Denn es ist ein verkaufsoffener Sonntag. Er gehe davon aus, das nichts dazwischenkomme, sagte Fleischer. In der Vergangenheit hatte die Gewerkschaft Verdi gegen Sonntagsöffnungen in Halle erfolgreich geklagt (die MZ berichtete mehrfach). (mz)