Mit sofortiger Wirkung HFC Hallescher FC: Mit sofortiger Wirkung: Michael Schädlich als Präsident zurückgetreten

Halle (Saale) - Am Sonntagabend kam eine finale wie knappe Mitteilung vom Halleschen FC, in der Michael Schädlich seinen sofortigen Rückzug vom Präsidenten-Amt verkündete. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen beim Halleschen Fußballclub e.V. (HFC) sowie angesichts der medialen Berichterstattung in Bezug auf meine Person, erkläre ich mit sofortiger Wirkung meinen Rücktritt als Präsident des HFC e.V.“, ließ Schädlich wissen.
Der Nachsatz: „Ich bedanke mich bei der Vielzahl von Partnern des Vereins für die mehr als 16-jährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche unserem HFC weiterhin sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg.“
Rathaus droht HFC: Wenn Schädlich bleibt, dann bekommt der Klub keine Sponsorengelder mehr
Am Sonnabend hatte der 64-jährige Wirtschaftswissenschaftler noch im Stadion die 0:3-Niederlage „seines“ HFC gegen den Karlsruher SC beobachtet. Und eigentlich wollte er mit der Mitgliederversammlung im Februar, auf der ein neuer Vorstand gewählt werden soll, aus dem Verein ausscheiden. Schädlich hatte angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen.
Hintergrund des Rückzuges ist, dass Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand angedroht hatte: Wenn Schädlich bleibt, dann bekommt der Klub keine Sponsorengelder mehr von städtischen Firmen. Zuvor war nach einigen Jahren Pause wieder darüber berichtet worden, dass Schädlich in den 1980er Jahren als IM Zuträger der Staatssicherheit der DDR gewesen ist. „Mit einem Präsidenten, der Stasi-Mitarbeiter war, werde ich nicht zusammenarbeiten“, bekräftigte Wiegand am Sonntag.
HFC: Warum Schädlich nun sofort aufhört, darüber kann nur spekuliert werden
Warum Schädlich nun sofort aufhört, darüber kann nur spekuliert werden. Sicherlich wegen der Berichterstattung, die in manchen Medien bis ins tiefste Persönliche ging. Und wohl, weil HFC-Fans ihren Unmut gegen Wiegand mit Zielscheiben-Aufklebern eskalieren ließen.
Nun wird der Verein von den Vorständen Jens Rauschenbach und Jürgen Fox geführt. Sie wollen auch wieder kandidieren. Beide jedoch hatten angekündigt, nicht HFC-Chef werden zu wollen. Einen Kandidaten für die Schädlich-Nachfolge gibt es bislang nicht. (mz)