Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ Hallenser bringen Kinderherzen zum Hüpfen
Der Verein „Ein Schutzengel für Kinder“ kümmert sich in Halle um Mädchen und Jungen, die nicht unter idealen Bedigungen aufwachsen. Was die Ehrenamtlichen ihnen bieten
Halle (Saale) - Fröhliche Kinder, die trommeln, Theater spielen oder in Workshops Neues lernen und in der Schule gut mitkommen - das ist das Ergebnis der Arbeit des Vereins „Ein Schutzengel für Kinder“. Seit zwölf Jahren engagiert sich das Team um Vereinschefin Kerstin Sempert um Kinder, die zum Teil in Heimen leben oder aber sozial oder körperlich benachteiligt sind. Der Höhepunkt des Jahres ist aber immer die Weihnachtsfeier, bei der zuletzt Paten 150 Kindern ihre Herzenswünsche erfüllt haben.
Eine dieser Paten, Christina Gantschew, hat den Verein nun für den Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ nominiert. „Das Engagement des Vereins und seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter verdient höchste Anerkennung und sollte meiner Meinung nach mit dem Ehrenamtspreis öffentlich gewürdigt werden“, schreibt sie. Eine überaus positive Meinung über die Arbeit des Vereins hat auch die Commerzbank-Stiftung, die dem Verein bei ihrem Frühlingsfest in der Neuen Residenz jetzt einen Scheck von 5.000 Euro übergeben hat. Damit soll vor allem das Projekt „Lernengel“ unterstützt werden, durch das die 25 Lernpaten, meist Studenten und Rentner, je einem Kind mit der Unterstützung bei Hausaufgaben und anderen Dingen zu einem gutem Schulabschluss verhelfen.
Projekt entwickelt sich aus einer zufälligen Begegnung
Angefangen hatte alles mit einem puren Zufall. „Ich war 2006 zu Gast im Maya Mare und habe dort eine Frau mit mehreren Kindern angesprochen, weil es mir imponierte, dass sie so viele Enkelkinder hat und im Schwimmbad betreute“, erzählt Vereinsvorsitzende Kerstin Sempert. Doch die Kinder waren nicht die Enkelkinder der Frau, vielmehr war sie die Betreuerin der Heimkinder. „Ich habe sie gefragt, wie man sie unterstützen kann. So kam die Idee mit einer Weihnachtsfeier auf“, berichtet Kerstin Sempert.
Noch 2006 organisierte die Hallenserin eine solche Feier: Acht Paten beschenkten acht Heimkinder. „Daraus ist eine Vision der personenbezogenen Hilfe entstanden“, erzählt sie weiter. Kinder sollten nicht nur beschenkt, sondern auch unterstützt werden. „Wir wollen Kindern ein Gesicht geben“, sagt Kerstin Sempert. Mit dieser Unterstützung, aber auch mit Ausflügen in Betriebe wollen die Ehrenamtlichen um Sempert Kindern zeigen, dass es sich lohnt, sich in der Schule anzustrengen und eine Ausbildung zu machen.
Vereinsgründung im Jaht 2010
Das Projekt nahm immer größere Dimensionen an, 2010 wurde der Verein gegründet. Heute hat er 26 Mitglieder und rund 30 Ehrenamtliche, die die Projekte betreuen. Besonders stolz ist die Vereinsvorsitzende darauf, dass eine Ausstellung des Vereins „Träume und Hoffnung“ von Kindern mit Beeinträchtigungen nicht nur 2010 im halleschen Volkspark, sondern 2012 auch im Magdeburger Landtag gezeigt wurde. „In einem Autismusprojekt haben wir dann Arbeiten von autistischen Kindern im Kunstforum Halle gezeigt“, listet sie weiter auf.
Alles das treibt Kerstin Sempert mit Enthusiasmus voran. „Es macht uns Freude. Wir haben gesehen, wie man Kinder motivieren kann“, sagt sie. „Mein Herz hüpft vor Freude“, ergänzt sie. Jedoch sei dies nicht möglich ohne die Menschen, die die Arbeit des Vereins als Sponsoren, Paten und Ehrenamtliche unterstützen.