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Halle Halle: Tanzvergnügen im Klubhaus

Von CLAUDIA CRODEL 11.02.2011, 17:16

Halle (Saale)/MZ. - In der vergangenen Woche bildeten wir ein ehemaliges Klubhaus auf unserem Rätselfoto ab. Offenbar war das Motiv für unsere Rätselfreunde nicht schwer zu finden, wie der übervolle Postkorb zeigte. Auch Susann Daniel wusste die richtige Antwort: "Das gesuchte Gebäude liegt am Holzplatz 7 zwischen VW-Autohaus und Gasometer." Ihre Postkarte wurde in dieser Woche als Gewinnerzuschrift gezogen. Nun erhält die Rätselfreundin 25 Euro per Scheck.

"Zu DDR-Zeiten war es das Kulturhaus der Energieversorgungsbetriebe", wusste Irmhild Peter. "Dort fanden Betriebsversammlungen, Weiterbildungslehrgänge, aber auch Tanzveranstaltungen statt", so Sylvia Christoph. Das Haus verfüge über einen großen Saal mit Parkett, Bühne und Getränkeraum. Im ersten Stock habe es eine Bar gegeben, wusste Siegfried Geyer. "Ich kann mich noch gut an Betriebsfeiern erinnern, die wir dort erlebten", schreibt Brigitte Scholtyssek. Auch Marlis Tomasch erinnert sich gut an das Haus, an dem sie immer vorüber kam, wenn sie zum Garten ihrer Großeltern in der Hafenstraße wollte. Als Schülerin der Glauchaschule erlebte sie mehrere Veranstaltungen in dem Klubhaus. Besonders erinnert sie sich an eine Faschingsfeier im Jahr 1963, als sie in der neunten Klasse war und gemeinsam mit ihren Freundinnen nach den Jungen des zehnten Schuljahres schielte. "Es war ein tolles Erlebnis."

"In den 90er Jahren erfolgte ein Umbau der Innenräume zu Büros", steht auf Wolfgang Peters Karte. "Heute wird der Kellerbereich vom Grünflächenamt der Stadt genutzt, Im hinteren Teil des Gebäudes befinden sich Werkstätten und Personalräume des städtischen Eigenbetriebs für Arbeitsförderung, während der vordere Teil immer maroder wird", meint Elke Prinz.

Einige Rätselfreunde gehen in ihren Zuschriften auf den Namensgeber des Klubhauses ein. Kurt Wabbel - nach ihm wurde auch das Stadion benannt - lebte von 1901 bis 1944. Er war Sportler (Schwerathlet), Gewerkschaftsfunktionär und Lokalpolitiker der KPD in Halle", fand Hans H. Becker heraus. Im März 1933 sei er verhaftet worden. Er sei in verschiedenen Lagern inhaftiert gewesen und 1944 in Wernigerode, einem Außenlager des KZ Buchenwald gestorben, ergänzt Ulrich Kochs Zuschrift.

Auch über das Areal rund um den Holzplatz schreiben einige Rätselfreunde. "Früher wurde auf dem Holzplatz das Brennholz für die Saline gelagert", wusste beispielsweise Klaus Rülicke. 1856 sei am Holzplatz die Gasanstalt für Halle gebaut worden, 1901 wurde zudem ein Elektrizitätswerk dort in Betrieb genommen, recherchierte Edith Lessing.

Unser neues Rätselmotiv hat der Fotograf im Stadtteil Trotha gefunden. Welches Gelände hat er fotografiert? Wer kann etwas zur Geschichte und Nutzung des Areals schreiben? Die Zuschriften sollten diesmal bis Donnerstag, 17. Februar, in der MZ-Lokalredaktion, Delitzscher Straße 65, 06112 Halle eingetroffen sein. Es wird wieder ein Gewinner ermittelt, der 25 Euro per Scheck erhält. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.