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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Förderverein Pfännerhall will das «Elefantenreich» nach Braunsbedra holen

Von DIANA DÜNSCHEL 16.01.2013, 20:21
Die Ausstellung «Elefantenreich - Eine Fossilwelt in Europa» in Halle. (FOTO: DPA/ARCHIV)
Die Ausstellung «Elefantenreich - Eine Fossilwelt in Europa» in Halle. (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa-Zentralbild

BRAUNSBEDRA/MZ. - Rückblick: Die Schau "Elefantenreich - Eine Fossilwelt in Europa" hatte von März 2010 bis Januar 2011 in Halle mehr als 100 000 Besucher angezogen. Danach tourte sie durch Deutschland, begeisterte in Bonn und Berlin ebenso wie in Braunschweig. Dort sind die 200 000 Jahre alten Fossilien aus dem Geiseltal noch bis 10. März zu bestaunen. Danach sollen sie, so die Vorstellungen des Braunsbedraer Vereins, gar nicht erst wieder in den Magazinen des Landesmuseums verschwinden, sondern gleich in die ehemalige Zentralwerkstatt des Braunkohlekombinates transportiert werden und als Dauerleihgabe dort bleiben. Ein Plan, den auch Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU) begrüßt, wie er auf MZ-Nachfrage sagte.

In der Pfännerhall selbst haben bereits die Vorbereitungen begonnen. Laut Renate Patz vom Vereinsvorstand werden derzeit Hallenbereiche beräumt, um Platz für die Fundstücke und vor allem für die vier Meter hohe lebensgroße Rekonstruktion eines Waldelefanten zu schaffen.

Freilich stehen hinter der Realisierung des Vorhabens noch etliche Fragezeichen. So stellte der Verein zwar beim Land einen Fördermittelantrag, um überhaupt ein Ausstellungskonzept zu entwickeln. Eine Entscheidung sei jedoch bislang nicht gefällt worden, so Renate Patz. Der Eigenanteil des Vereins aber sei auf jeden Fall gesichert. Ein Merseburger Unternehmen stehe als Sponsor bereit, war zu erfahren. Das gelte auch für die Übernahme weiterer Kosten wie Versicherung. Zudem dürften die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu Buche schlagen.

Mindestens ebenso problematisch ist die Zufahrt zur Pfännerhall. Der Abzweig zwischen Frankleben und Braunsbedra ist in einem äußerst schlechten Zustand. Die Zufahrt steht unter Bergrecht. Verantwortlich dafür ist der Bergbausanierer LMBV. "Wir haben uns 2012 deshalb an das Unternehmen gewandt", so Renate Patz. Man hoffe zumindest auf eine schnelle Notlösung. Die ist nun auch in Sicht, wie LMBV-Pressesprecherin Karin Franke am Mittwoch erklärte: "Zwischen dem Abzweig und dem Tunnel findet eine Ausbesserung statt, sobald das Wetter das ermöglicht."

"Natürlich ist noch viel zu tun", ist Renate Patz klar. "Doch vielleicht ist es die letzte Chance, die Schau nach Braunsbedra zu holen." Es könne ja sein, dass es weitere Interessenten gebe. Letztlich kommt es vor allem auf das Einverständnis des Landesmuseums an, ob es die Waldelefanten-Ausstellung im Geiseltal geben wird. Alfred Reichenberger, Leiter Öffentlichkeitsarbeit des Museums, wollte auf Nachfrage nichts ausschließen. "Wir unterstützen diese Initiative prinzipiell", sagte er. Voraussetzung sei ein ordentliches Konzept. "Erst dann können wir ins Detail gehen."