1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Halle: Halle: Klempner gesucht!

EIL

Halle Halle: Klempner gesucht!

Von stefanie greiner und lisa kolde 06.02.2012, 19:03

Halle (Saale)/MZ. - Brrrrrrrrr! Kälterekord in Halle. Minus 22 Grad haben die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes am Montag gemessen, in Halle-Dölau war es sogar noch kälter: Dort zeigte das Thermometer minus 23 Grad an. So eisig war es an einem 6. Februar zuletzt vor fast 100 Jahren. Der absolute Rekord wird auf den 11. Februar 1929 datiert. Die Quecksilberskala war damals auf minus 27,1 Grad gesunken. Davon ist Halle noch ein Stück weit entfernt. Die eisigen Temperaturen hinterlassen jedoch bereits jetzt ihre Spuren.

Wasserrohre platzen. Heizungen fallen aus. Klempnerfirmen in Halle sind im Dauereinsatz. Betroffene können sich glücklich schätzen, wenn sie schnell einen Fachmannfinden.

Bei Familie Kretzschmar aus Bennstedt ist dieses Wochenende zwar nicht die Heizung eingefroren. Dafür hat die Kälte aber die Wasserleitung stillgelegt. Am Freitag gab der Wasserhahn in der Küche den Geist auf, am Samstag funktionierte auch die Toilettenspülung nicht mehr. "Mein Mann und ich konnten unser Badezimmer nicht mehr benutzen", sagt Kerstin Kretzschmar. Aus der Dusche kam zwar noch Wasser - das hatte allerdings 30 Grad unter Normaltemperatur.

"Wir haben das Wochenende über bei Verwandten geduscht und Wassereimer geschleppt." Die beiden nehmen die Umstände aber mit Humor: "Das ist das zweite Mal in einem halben Jahr, dass wir unser Bad nicht benutzen können. Wir gewöhnen uns langsam daran." Am Montag aber konnten dann der ortsansässige Heizungsinstallateur Daniel Butterling und sein Mitarbeiter Chris Harre das Problem beheben.

Familie Kretzschmar ist kein Einzelfall. Kalte Dusche am Morgen, Zimmertemperaturen nahe am Gefrierpunkt: Der Winter hat viele Hallenser kalt erwischt. Mieter und Hauseigentümer sind nicht selten selbst schuld, wenn Wasser- oder Heizungsrohre einfrieren. Eisige Zugluft, abgedrehte Heizkörper - "das sind typische Fehler", weiß René Zantner. Der Heizungs- und Sanitärinstallateur empfiehlt, Fenster zum Lüften nur kurz zu öffnen. Er rät Mietern außerdem, die Regler bei Heizungen auf Stufe eins zu stellen. Auch dann, wenn niemand zu Hause ist. Um gefrorene Rohre zu erwärmen, hilft laut Zantner der folgende Tipp: Fön in die Hand und los gehts.

Gefrorene Heizungsrohre würden nämlich nicht nur dazu führen, dass es in der Wohnung bitter kalt wird. "Rohrleitungen können platzen", warnt Zantner. Vor allem Kunststoffrohre würden dem Druck des sich ausdehnenden Wassers nicht standhalten. Kupferrohre seien robuster.

Den Heizungs- und Sanitärinstallateur, der seine Firma im Süden von Halle hat, am Montag ans Telefon bekommen zu haben, erwies sich als wahrer Glücksfall. Beim Unternehmen Zantner Ulrich Sanitär- und Heizungstechnik herrscht momentan Ausnahmezustand. Die Mitarbeiter sind ständig unterwegs, um Heizungsrohre aufzutauen. Andere Installateure hatten keine Zeit für ein Gespräch.

Die Meteorologen verheißen nichts Gutes. Auch für die kommenden Nächte sind in Halle wieder eisige Temperaturen angekündigt. Wärmer wird es laut Deutschem Wetterdienst erst ab dem 14. Februar. Bis dahin haben Heizungs- und Sanitärinstallateure in der Saalestadt wohl noch eine Menge zu tun.