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"Gestalter im Handwerk" im Künstlerhaus 188  "Gestalter im Handwerk" im Künstlerhaus 188 : Halles Leuchtturm der Kreativität

Von Detlef Färber 11.03.2016, 12:55
Die Macherinnen des Projekts: Gitte Kießling (l.) und Anne Holderied
Die Macherinnen des Projekts: Gitte Kießling (l.) und Anne Holderied Günter Bauer

Halle (Saale) - Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, meint der Volksmund. Und erst recht kein Handwerksmeister! Aber was, wenn dann doch mal? Wenn also zum Beispiel ein fachlich bestens ausgebildeter, bereits niedergelassener Meister in seinem neuen oder neu übernommenen Betrieb plötzlich aus den Höhe der Hoffnungen, Erwartungen und großen Zielen hart unten in der Realität landet? Der Realität einer messerscharfen Konkurrenz, in der immer wieder gerade auch die kleinen Unterschiede entscheiden?

Dann kann einer dieser Unterschiede schon mal im Geschmacklichen liegen. Oder im schnellen Zugriff auf kreative Potenziale - egal, ob eigene oder fremde. Oder es ist gerade dann die Fähigkeit gefragt, ein Problem mal ganz anders durchzudenken oder anzugehen und damit zu überraschenden Lösungen zu kommen.

Alles das sind Themen eines in deutschen Metropolen seit 30 Jahren etablierten Projekts, das es nun auch schon seit fünf Jahren in Halle gibt - im Künstlerhaus 188. Die Rede ist vom Kompetenzzentrum „Gestalter im Handwerk“.

Feinschliff von Fertigkeiten

Nachdem das Projekt bislang von der EU gefördert worden ist, läuft es nun zunächst mit Projektförderung weiter - einer Förderung aus dem Magdeburger Wirtschaftsministerium. Schließlich geht hier darum, Handwerker verschiedenster Gewerbe und Gewerke in so genannten Meister-Plus-Lehrgängen auch noch fit zumachen für besondere kreative Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Nämlich dergestalt, dass sie kreatives Arbeiten und Denken unter Anleitung von freien Dozenten trainieren, die zumeist Absolventen der hiesigen Kunsthochschule sind.

Geleitet wird das Projekt von der Kunstpädagogin Anne Holderied, neuerdings in Zusammenarbeit mit der Dozentin Gitte Kießling. In 14-tägig immer freitags und samstags stattfindenden berufsbegleitenden Kursen können die Meister, Gesellen und angehenden Meister aus den verschiedensten Branchen natürlich auch ihre handwerklichen Fertigkeiten bei der Beschäftigung mit von ihren Metiers jeweils abweichenden Künsten verfeinern - und damit ihren Blick erweitern.

Tag der offenen Tür

Der Ruf dieses halleschen Angebots, so erläutert Jürgen Weißbach, der Chef des halleschen Künstlerhausvereins, sei inzwischen sogar weit über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus gedrungen und habe auch da zahlreiche Interessenten gefunden: „Inzwischen sind wir hier so was wie ein Leuchtturm“, freut sich der Chef des Hauses - der natürlich hofft, dass es so bleiben kann.

Tag der offenen Tür im Künstlerhaus 188 am Samstag, 10 bis 16 Uhr. Nächste Kurse ab 28. Mai. Infos und

Anmeldung unter www.kgh-halle.de