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Gästehäuser auf Weinberg-Campus Gästehäuser auf Weinberg-Campus: Kaum Umsatz im Millionenbau in Heide-Süd

Von Jan-Ole Prasse 18.09.2014, 20:40
Im Technologiepark Weinberg Campus stehen möblierte Apartments für zeitweise auf dem Campus tätige Wissenschaftler und Gäste zur Verfügung.
Im Technologiepark Weinberg Campus stehen möblierte Apartments für zeitweise auf dem Campus tätige Wissenschaftler und Gäste zur Verfügung. archiv/Bauer Lizenz

Halle Saale - Das Millionenprojekt Gästehäuser der GWG in Heide-Süd ist bisher ein finanzieller Flop. Nach einem halben Jahr gibt es nur etwas mehr als 500 Übernachtungen in den insgesamt 41 Apartments in den drei ehemaligen Heilstätten-Villen. Das entspricht einer Belegungsquote von nicht mal sieben Prozent. „Natürlich ist das verbesserungswürdig und derzeit nicht wirtschaftlich“, sagte die Sprecherin der GWG, Doris Henning, auf MZ-Anfrage.

Die sogenannten Boardinghäuser sind für sechs Millionen Euro in den Jahren 2012 und 2013 umgebaut worden. Das Konzept sieht vor, dass in den volleingerichteten Wohnungen mit Einbauküche und Badezimmer Gastwissenschaftler und -forscher des nahe gelegenen Weinberg-Campus für die Zeit ihres Aufenthalts in Halle einziehen. Eine Übernachtung kostet derzeit 80 Euro.

Im Aufsichtsrat gibt es bereits Kritik an dem Projekt. „Es scheint, als ob die GWG ziemlich blauäugig daran gegangen ist“, sagte ein Mitglied des Aufsichtsrats, das anonym bleiben will. Er sei damals davon ausgegangen, dass vor dem Bau mit den Instituten auf dem Weinberg-Campus intensiv über die Häuser gesprochen worden sei. „Es muss doch vorher geklärt werden, ob überhaupt Bedarf besteht.“

Die GWG sieht das Projekt dagegen nicht gescheitert. „Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir innerhalb eines halben Jahres ausgelastet sind“, sagte der Leiter Unternehmensentwicklung, Alexander Conrad, auf MZ-Anfrage. Zunächst müsse das Haus überhaupt bekannt genug werden. Eine Umnutzung der Häuser in normale Mietwohnungen kommt nicht in Frage, dies schließt der Bebauungsplan für dieses Gebiet aus.

Die GWG will aber auf die schlechte Auslastung reagieren. So werde künftig die Möglichkeit angeboten, sich in einem Gruppenraum per Catering Frühstück liefern zu lassen. Zudem will sich die Gesellschaft stärker um Gäste von Privatleuten aus Heide-Süd bemühen. „Wir lösen uns von der Fokussierung auf den Campus“, sagte Conrad. (mz)