Für besseren Fußball aus Halle: Für besseren Fußball aus Halle: Spatenstich für Nachwuchsleistungszentrum als Hoffnung

Halle (Saale) - „Wir sind 2013 fast untergegangen“, sagte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und erinnerte an das Hochwasser, bei dem das Nachwuchszentrum auf dem Sandanger zerstört wurde. Auf der Silberhöhe, wo die Stadt auf einer rund 85.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Karlsruher Allee und Willi-Bredel-Straße das neue Fußball-Nachwuchsleistungszentrum bauen wird, fand an diesem Mittwoch nun der offizielle Spatenstich statt.

Durch Corona hatte sich der Baubeginn zuletzt nochmals um Monate verschoben, da der Kampfmittelbeseitigungsdienst das Gelände nicht untersuchen konnte.

Voraussichtlich im dritten Quartal 2022 wird der Bau der neuen Anlage laut Wiegand abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich auf rund 11,3 Millionen Euro, werden aus den Mitteln der Fluthilfe bezahlt und „vollständig von Bund und Land finanziert“, sagte der OB. Er erklärte auch, was einmal auf der Fläche stehen wird, auf der derzeit Baumaschinen parken und sonst lediglich die größeren Erdhügel ins Auge fallen.

Nämlich unter anderem vier Großfelder mit Naturrasen, ein Kunstrasenplatz und ein Beachvolleyball-Feld. Eine Nutzfläche von 1.000 Quadratmetern ist für ein Funktionsgebäude vorgesehen, in dem Räume für die unterschiedlichsten Zwecke Platz finden. Von Kabinen bis hin zur Sauna.

Wiegand war es auch wichtig, auf 297 Bäume und mehr als 400 Sträucher hinzuweisen, die auf dem Gelände gepflanzt werden. Und dass das Nachwuchsleistungszentrum später ebenfalls von Sportvereinen und Schulen genutzt werden kann. Der Hallesche FC wird allerdings der Hauptnutzer der Anlage sein und dort alle seine Jungen- und Mädchenmannschaften von der U8 bis zur U19 trainieren.

Wiegand betonte noch, wie wichtig ein Nachwuchszentrum für eine Mannschaft ist und dass die Stadt bald „das Neueste anbieten kann, was auf dem Markt ist“. Vermutlich auch in Richtung des Club-Präsidenten Jens Rauschenbach, der direkt neben ihm stand, brachte der OB die Hoffnung zum Ausdruck, dass einige Talente auch den Weg ins Team des HFC finden. Rauschenbach sprach derweil von einem „tollen Tag für den Fußballsport in der Stadt“.

Das Gesamtausmaß sei beeindruckend und und es sei eine Ehre für den Verein, im neuen Areal Talente zu entwickeln. Derzeit, so Rauschenbach, hat der HFC 300 Kinder in seinen männlichen und weiblichen Nachwuchsteams. Vier Nachwuchsmannschaften seien außerdem in Deutschlands höchster Spielklasse vertreten.

Auch der HFC-Präsident betonte, dass sein Verein nicht alleiniger Nutzer sein wird und dass im Nachwuchsleistungszentrum unter anderem Fußballcamps stattfinden werden. Rauschenbach wies noch auf einen nicht unwesentlichen Antrag hin: Das Ziel ist, die Zertifizierung als DFB-Nachwuchsleistungszentrum zu erhalten. Laut Rauschenbach hat der Deutsche Fußball-Bund selbst kein eigenes Nachwuchszentrum.

Neben der Förderung womöglich nationaler Fußballtalente geht es dem Oberbürgermeister auch um die Entwicklung der Silberhöhe: „Es ist wichtig, dass wir in den Süden der Stadt gegangen sind.“ Der Meinung ist auch Stadträtin Ute Bauer (Linke).

Der Stadtteil habe schließlich „viele Jahre hinten dran gestanden“, sagt sie. Es sei gut, dass er nun dank des Nachwuchszentrums Aufmerksamkeit bekommt. Vom Forum Silberhöhe, dem Bauer auch angehört, hieß es erwartungsvoll: „Das neue Sportzentrum wird die Waldstadt Silberhöhe prägen.“ (mz)