Forscher warnen Forscher warnen: Im Raum Halle drohen Erdbeben mit massiven Schäden

Leipzig/Halle (Saale) - Dieser Artikel erschien genau vor einem Jahr, am 17. Mai 2018, auf MZ.de. An den Forschungsergebnissen hat sich seitdem nichts geändert:
Seismologen sind wegen zweier tiefer Erdbeben in der Region Leipzig-Halle beunruhigt. In einer Studie untersuchten Forscher aus Leipzig, Halle, Hannover und Potsdam zwei Beben in den Jahren 2015 und 2017.
In einer Tiefe von 22 und 29 Kilometern hatten diese zwar keine Schäden verursacht, waren jedoch weithin spürbar.
Neue Methoden zeigten, dass großräumige Verwerfungen in der Region durch Erdbeben reaktiviert werden könnten, teilte die Universität Leipzig am Donnerstag mit.
Hallesche Marktplatzverwerfung könnte reaktiviert werden
Zu diesen Verwerfungen gehört beispielsweise die Hallesche Marktplatzverwerfung. Das ist eine kleine tektonische Störung, die Halle einst das Salz bescherte.
Diese Verwerfungen gelten eigentlich als ungefährlich, könnten durch die neuen Beben aber wieder reaktiviert werden.
Größere Erdbeben könnten beträchtliche Schäden auslösen
Dann wären auch stärkere Beben denkbar, die zu Schäden führen könnten.
Auf solche Ereignisse sei man nicht gut vorbereitet, erklärte Sigward Funke, Leiter der Erdbebenüberwachung der Universität Leipzig.
Schon ein Konzert kann Risse in den Wänden verursachen
Welche Schäden Erdbeben anrichten können, zeigten in den vergangenen Jahren zwei Konzerte in Leipzig. Die Fans der Band Kraftklub schafften es zwei Mal, durch rhythmisches Springen kleine Beben auszulösen. In den umliegenden Gebäuden kam es nur dadurch zu Rissen in den Wänden.
Es seien weitere geophysikalischen Forschungen nötig, um mögliche Konsequenzen für die Region zu verringern. (mz/dpa)