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Filmproduktionsfirma 42film Filmproduktionsfirma 42film: Zwei Hallenser hoffen auf Oscar-Nominierung

15.01.2015, 09:02
Am Donnerstag heißt es Daumen drücken: Eike Goreczka (links) und Christoph Kukula von „42film“ hoffen auf eine Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film.
Am Donnerstag heißt es Daumen drücken: Eike Goreczka (links) und Christoph Kukula von „42film“ hoffen auf eine Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film. Jens Schlüter Lizenz

Halle (Saale) - Es ist ein Projekt, das man lieben musste“, sagt Eike Goreczka, einer der beiden Geschäftsführer von 42film - einer Firma, die in der Geiststraße sitzt. Lieben nicht nur deshalb, weil der georgische Film „Corn Island“ mit sperriger Schönheit glänzt und ein schwieriges Thema aufgreift, das nicht automatisch den Weg zu einem großen Publikum findet, sondern auch, weil die Dreharbeiten eine Herausforderung waren. Am Donnerstag entscheidet sich, ob den Hallensern mit einer Nominierung in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ für ihre Produktion der große Sprung ins Finale um den Oscar im Februar gelingt.

Die Handlung in dem Film wird langsam vorangetrieben. Auf dem Grenzfluss Enguri zwischen Georgien und Abchasien, einer von politischen Auseinandersetzungen gebeutelten Region, ist mitten auf dem Fluss eine Insel entstanden. Der 70-jährige Abga und seine Enkelin Asida lassen sich hier nieder, um Mais anzubauen. Doch ob sie die Früchte ihrer Arbeit werden ernten können, ist ungewiss, denn die Insel droht genauso schnell zu verschwinden, wie sie aufgetaucht ist.

Bei finanziellen und organisatorischen Fragen die Fäden zusammenhalten

„Corn Island“ ist einer Co-Produktion zwischen Georgien, Deutschland und drei weiteren Ländern. An der Umsetzung waren sogar 15 Nationen beteiligt. Von den Niederlanden bis Südkorea und vom Iran bis Israel waren Teammitglieder vertreten. Ein Dreivierteljahr wurde in Georgien gedreht. Eike Goreczka und sein Partner Christoph Kukula von „42film“ hielten dabei vor allem in finanziellen und organisatorischen Fragen die Fäden zusammen. Allein eine passende Umgebung für die Dreharbeiten zu finden, gestaltete sich schwierig. Inseln, die aus angespülten Steinen und Geröll entstehen, gibt es in Flüssen Georgiens zwar tatsächlich, für die Dreharbeiten wurde aber eine eigene Insel ausgeformt. Um den Drehort kurz zu verlassen, mussten die Teammitglieder mit einem Boot abgeholt und dann wieder zurückgebracht werden. Gewohnt haben sie bei den Einwohnern eines anliegenden Dorfes.

Dass es „Corn Island“ unter 83?Einsendungen bisher in die Auswahl der neun besten ausländischen Filme für die Oscar-Shortlist geschafft hat, sehen die beiden Geschäftsführer als große Auszeichnung. Eine Nominierung unter die letzten fünf wäre für sie „das Sahnehäubchen“. Bisher wurde der Film bereits auf 46 Festivals gezeigt und konnte dabei 26 Preise mit nach Hause nehmen, darunter unter anderem beim Filmfestival in Karlsbad. „Wenn man an einen Oscar-nominierten Film denkt, dann würde man dahinter wohl eher London oder Berlin und ein 10 Millionen-Euro-Budget vermuten und nicht eine Produktionsfirma aus Halle“, sagt Goreczka. „Aber es zeigt sich auch, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben.“

In Deutschland kommt der Film ab dem 28. Mai unter dem Titel „Die Maisinsel“ in die Kinos. (mz/sas)