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Farben, Formen und ein Berg symbolisieren Apostel Petrus

Von SILVIA ZÖLLER 12.11.2008, 16:33

HALLE/MZ. - Für die Wörmlitzer St. Petrus-Kirche gestaltete die Künstlerin das zentrale Altarfenster, das in den vergangenen Wochen eingebaut wurde. Mit der abstrakten Darstellung möchte Christiane Schwarze-Kalkoff Raum für eigene Assoziationen und Gefühle geben: "Jeder hat eine eigene Bilderwelt in sich."

Nach einem Feuer im Jahr 1967 war die Kirche aus dem 12. Jahrhundert völlig ausgebrannt. Seit 1994 baut die Gemeinde das Gotteshaus wieder auf. Der Einbau des Petrusfensters und sechs weiterer Fenster, die am dritten Advent in einem Gottesdienst offiziell übergeben werden, war ein weiterer Schritt in der Sanierung.

Christiane Schwarze-Kalkoff, die auch in der Löbejüner St. Cyriaci-Kapelle und bundesweit unter anderem in Kirchen und Krankenhauskapellen in Bergkamen, Grevenbroich, Hannover, Braunschweig oder Eisenach bereits für farbliche Akzente in Form von Glaskunst gesorgt hat, schwebte von Anfang an keine konkrete Darstellung einer Petrus-Figur vor. Denn wie sollte man den ersten Bekenner von Jesus zeigen: Als Fischer Simon, als späteren Verräter Jesu, als Petrus mit den Himmelsschlüsseln oder in der wörtlichen Übersetzung seines Namens -als Fels?

Symbolisch, so erläutert die Burg-Absolventin, brachte sie viele Aspekte ein. "Die zwei Seiten des Felses zeigen die Zerrissenheit Petrus durch seinen Verrat", so Christiane Schwarze-Kalkoff. Im großzügig verwendeten Blau der Glasmalerei finde sich nicht nur das Wasser, sondern auch das Himmlische wieder - und die Symbolfarbe für die Festigkeit des Glaubens. Ein gelber Balken, der Himmel und Meer verbindet, versinnbildlicht die Kirche. Doch auch wenn diese Gedanken Grundlage für das Werk waren, so sieht die 53-Jährige ihre Interpretation nicht als feststehend: "Es ist offen für eigenes Sehen und Erkennen."

Aus Eigenmitteln und ohne Fördermittel, so Klaus König vom Kirchenbauverein, wurden die rund 43 000 Euro teueren Fenster finanziert. Doch damit sind die Arbeiten an dem Denkmal noch lange nicht abgeschlossen. Innen- und Außenputz, Beleuchtung und der vom Schwamm befallenen Fußboden sind weitere ausstehende Arbeiten. Zur Finanzierung soll unter anderem auch ein Benefizkonzert am 17. Dezember beitragen.