Ex-Landeskonservator engagiert sich für kunstvoll geschmiedete Lampen für die Burgbrücke

Halle (Saale) - Gotthard Voß kann es kaum erwarten. „Ich hoffe, dass wir noch im Sommer den Auftrag erteilen können“, sagt der Ex-Landekonservator, der seit 1965 in Halle lebt. Voß steht auf der denkmalgeschützten Burgbrücke unterhalb der Moritzburg. Erst vor wenigen Jahren wurde sie saniert. Doch die vier Sockel auf der Brücke – die sogenannten Postamente – sind unbestückt.

Der 82-Jährigen wünscht sich kunstvoll geschmiedete Lampen darauf. Und er hat schon einiges dafür getan, dass der Wunsch in Erfüllung geht. Entwürfe für die Lampen hatte der einstige Landeskonservator im Stadtarchiv entdeckt. Es ist nicht belegt, ob die Lampen wirklich einmal auf den Postamenten standen, „aber wir gehen davon aus“, sagt Voß. Er nahm Kontakt zur Firma Robers in Südlohn (Nordrhein-Westfalen) auf - einer Kunstschmiede, die sich auf Lampen spezialisiert hat.

„Etwas Besseres hätte ich gar nicht finden können.“ Vor zwei Wochen war er dort. Die Experten haben Zeichnungen angefertigt, die zwar keine Rekonstruktion - dafür waren die Entwürfe aus dem Archiv nicht detailgetreu genug - aber eine Wiederherstellung in alter Form ermöglichen.

Die vier Lampen herzustellen würde vier Monate dauern. Kostenpunkt: 15.000 Euro pro Lampe. „45.000 Euro sind schon da“, sagt Voß. Die Stadt hat das Projekt zwar genehmigt, finanzieren wird sie es aber nicht. Unterstützt wird der Senior indes vom Verein „Freunde der Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt“, dessen Mitglied er selbst ist. Der Verein hat den Förderkreis „Burgbrückenlampen“ gegründet und mehrerer Großspender für das Vorhaben gewonnen. Doch auch wer einen kleineren Betrag spendet, wird später auf Tafeln an den Sockeln erwähnt. Voß und sein Verein hoffen, genügend Spenden für die letzte Lampe auftreiben zu können. „Wir sind im Endspurt.“

Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Christina Böttcher schwärmt bereits vom alten Glanz. 1898 ist die Brücke gebaut worden. Damals sei viel Aufwand betrieben worden für die „Zierde der Stadt“. An der Burgbrücke soll sie wieder sichtbar werden. Mehr Informationen unter: www.denkmalverein.org. (mz)