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EnviaM in Halle EnviaM in Halle: Energieunternehmen verlagert 250 Stellen

Von Jan-Ole Prasse 09.02.2015, 07:52
Das Hauptgebäude der EnviaM in der Magdeburger Straße bleibt erhalten.
Das Hauptgebäude der EnviaM in der Magdeburger Straße bleibt erhalten. Günter Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Das Energieunternehmen EnviaM wird 250 Stellen von Halle in den Saalekreis verlagern.

Spätestens im Sommer 2016 soll der Umzug in die Gemeinde Kabelsketal erfolgen. Dies bestätigte die stellvertretende Sprecherin Claudia Anke auf MZ-Anfrage. „Die unternehmerische Entscheidung ist mit Anteilseignern und Arbeitnehmervertretern abgestimmt“, sagte sie. Mit der Verlagerung verliert der Standort Halle fast ein Drittel der bisher 850 Arbeitsplätze von EnviaM in der Stadt.

Mitnetz Strom betroffen

Betroffen von der Entscheidung ist vor allem das Tochterunternehmen Mitnetz Strom, das für den Betrieb, die Wartung und die Vermarktung des Stromnetzes im südlichen Sachsen-Anhalt zuständig ist. Halle ist Hauptsitz der Firma. Die Mitarbeiter behalten ihre Arbeitsplätze, sie werden mit an den neuen Standort ziehen.

Mit der Verlagerung der Jobs einher geht die Aufgabe des Gebäudes in der Magdeburger Straße 36. Das Haus gegenüber dem Charlottencenter wird künftig von der Firma nicht mehr genutzt. „Für das Objekt liegen bereits Nutzungsanfragen vor“, sagte Anke. Das Hauptgebäude der EnviaM in der Magdeburger Straße 51 bleibe aber vollständig erhalten.

Wegzug spart Kosten

Grund für den Umzug ins Kabelsketal ist laut EnviaM ein insgesamt geringerer Flächenbedarf. Durch den Wegzug aus Halle spare das Unternehmen Kosten ein, sagte Anke. Der Standort Kabelsketal mit seinen derzeit rund 300 Mitarbeitern sei derzeit nicht ausgelastet. Zudem gebe es in dem Gebäude im Ortsteil Gröbers ausreichend Platz für die demnächst beginnenden, umfangreichen Umbauarbeiten. „Ein Umzug in das Gebäude an der Magdeburger Straße 51 ist nicht möglich, da hier alle Räumlichkeiten belegt sind“, sagte Anke.

Welche Aufgaben innerhalb der Mitnetz künftig in Halle wegfallen, dazu wollte sich Anke nicht äußern. Hierzu liefen derzeit noch interne Abstimmungen, denen man nicht vorgreifen wolle. Gespräche mit der Stadt über die Verlagerung der Arbeitsplätze habe es im Vorfeld nicht gegeben.

Konsequenzen für Kaufkraft in Halle

Das hallesche Rathaus reagierte zurückhaltend auf die Entscheidung der EnviaM. „Der Konzern Stadt Halle äußert sich nicht zu Unternehmensentscheidungen von Mitbewerbern auf dem Strom- und Gasmarkt“, sagte Sprecher Drago Bock auf MZ-Anfrage. Halle sei an der EnviaM nicht beteiligt. Die Konsequenzen für die Kaufkraft in der Stadt oder auf das Gewerbesteuer- und Einkommenssteueraufkommen ist nach Aussage von Bock „nicht signifikant“.

EnviaM ist einer der größten ostdeutschen Energieversorger. Hauptsitz des Unternehmens, an dem 650 Kommunen beteiligt sind, ist Chemnitz. EnviaM versorgt 1,4 Millionen Haushalte im südlichen Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Die Firma ist in Halle auch Anteilseigner beim IT-Dienstleister Gisa. (mz)