Energie in Halle Energie in Halle: Heizöl so günstig wie lange nicht

halle/saalekreis/MZ - Viele Hauseigentümer in Halle und im Saalekreis können dem Winter gelassen entgegensehen. Die Heizkosten werden relativ gering ausfallen. Zumindest das Heizöl ist derzeit preiswert wie seit gut eineinhalb Jahren nicht mehr. Beste Zeit, die Tanks zu füllen.
Laut Horst Gohling, Geschäftsführer des in Halle ansässigen Mitteldeutschen Handelsverbandes für Brennstoffe, Mineralöle und Energieservice (MHV), belief sich der Durchschnittspreis in der Region für 100 Liter schwefelarmes Heizöl im November bisher auf 82,70 Euro - bei einer Abnahme von 3.000 Litern. Im Vorjahresmonat seien es noch 92,64 Euro gewesen. „Der Höchstpreis in den vergangenen Jahren lag im Juli 2008 bei 95,94 Euro“, so Gohling. Der Hintergrund für die günstige Preisentwicklung sei der weltweit sinkende Rohölpreis.
Brennstoffhändler Detlef Stoye in Halle-Dölau hat es trotzdem nicht mit einem Kundenansturm zu tun. „Die Nachfrage ist eher verhalten“, sagt er. „Sie warten wohl, bis der Preis noch günstiger wird.“ Ähnlich die Einschätzung beim Mineralölhandel Anton in Teutschenthal. „Unsere vier Fahrzeuge sind zwar alle ausgelastet. Im September/Oktober hatten wir aber mehr zu tun, weil das immer die Zeit ist, in der Kunden ihre Sammelbestellungen abgeben“, sagt eine Mitarbeiterin. Der Preis lasse die Kauflaune also nicht steigen. „Wenn der erste Schnee fällt, wird das sicher wieder anders aussehen.“
Ein Fünftel der Wohnungen in Sachsen-Anhalt werden mit Öl beheizt
Laut Gohling werden etwa 20 Prozent der 1,1 Millionen Wohnungen in Sachsen-Anhalt mit Öl beheizt. Vor allem auf dem Land wie im Saalekreis spielen Ölheizungen eine große Rolle. Anders ist das in Städten wie in Halle, wo zumeist mit Erdgas und mit Fernwärme geheizt wird. „Es ist sinnvoll, sich jetzt die Heizöltanks richtig voll zu machen“, empfiehlt Gohling.
„Neben dem günstigen Preis gibt es beim Kauf größerer Mengen ja auch gute Rabatte.“ Wie sich die Preise weiter entwickeln werden, das könne laut dem Verbandschef niemand seriös voraussagen.
Für Brennstoffhändler Stoye spielt dagegen ein Energieträger keine Rolle mehr: die Kohle. Die werde kaum noch nachgefragt, weshalb der Unternehmer nur noch Heizöl anbiete. „Für Kohle bekomme ich im Jahr nur noch Anfragen mit einem Volumen von etwa drei Tonnen. Das lohnt sich einfach nicht.“
Brikett ist kein Auslaufmodell
Dennoch ist das gute alte Brikett kein Auslaufmodell. Nach einem Tiefpunkt 2007, als nach Gohlings Angaben in Sachsen-Anhalt insgesamt nur noch 28.000 Tonnen Briketts verkauft worden waren, sei der Absatz 2012 auf 79.000 Tonnen geklettert. Der Grund sei die wachsende Beliebtheit von Kaminen und modernen Einzelöfen. Zudem sei die Kohle seit Herbst 2012 der preiswerteste Energieträger.
„Dabei werden Briketts nicht mehr wie früher lose, sondern abgepackt im Baumarkt gekauft, weil das eine saubere Sache ist“, sagt Gohling. Dennoch bleibe Kohle ein Nischenprodukt mit einem Marktanteil von zwei bis drei Prozent. Ende der 1980er Jahre seien es in der damaligen DDR 90 Prozent gewesen.
Infos zu Brennstoffpreisen im Internet unter anderem unter: www.brennstoffhandel.de; Adressen und Telefonnummern von Brennstoffhändlern der Region im Internet unter anderen unter: www.gelbeseiten.de