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Drillinge in Halle Drillinge in Halle: Aller guten Dinge sind drei

Von Frauke Holz 11.02.2013, 19:31

Halle (Saale)/Teutschenthal/MZ. - Lena, Lilly und Lukas hatten es besonders eilig. Im Minutentakt kamen sie am 7. Februar im Elisabeth-Krankenhaus Halle auf die Welt. Lena war um 1.02 Uhr die erste, die gefolgt von ihrer Schwester und ihrem Bruder per Kaiserschnitt geholt wurde. Die verpasste Zeit im Mutterleib müssen die drei, die bei der Geburt lediglich 1 450, 1 460 und 1 600 Gramm schwer waren, nun auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Perinatalzentrums des Krankenhauses nachholen.

"Ein Kaiserschnitt ist zwar nicht so schön, aber als wir die drei dann schreien hörten, war alles andere vergessen", sagt Nadine Fischer, die mit ihrem Freund Daniel Reichel in Zscherben lebt. Mitte vergangenen Jahres sind sie von Halle in den Ortsteil von Teutschenthal gezogen - damals wussten sie noch nichts von ihrem dreifachen Glück.

"Ich war bei drei Ärzten: Erst hieß es, es werden Zwillinge, dann war nur noch von einem Kind die Rede, bis ich im August erfuhr, dass es Drillinge werden." Schon bei der Diagnose "Zwillinge" sei die 29-Jährige geschockt gewesen. Und der 28-jährige Vater? "Der war noch ein wenig mehr geschockt und tagelang sprachlos", erinnert sich Fischer. Doch es seien Wunschkinder, die zudem auf natürlichem Wege gezeugt wurden.

Es ist die zweite Drillingsgeburt im Elisabeth-Krankenhaus innerhalb von zwei Monaten, nachdem es dort in den Jahren 2010 und 2011 gar keine Geburten mit drei Kindern gab. Drillingsgeburten sind ohnehin äußerst selten - bei 7 000 Schwangerschaften gibt es laut der Hellin-Regel nur eine mit Drillingen.

Nachdem Nadine Fischer und ihr Freund den ersten Schock verdaut hatten, trugen sie 40 Namensvorschläge zusammen. Drei kurze Namen mit demselben Anfangsbuchstaben sollten es sein. Viel Zeit zur Namensfindung blieb ihnen allerdings nicht, denn die drei Winzlinge kamen fast zehn Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt. Rein äußerlich betrachtet, sah Nadine Fischer zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht so aus, als würde ihr eine Drillingsgeburt bevorstehen. "Mein Bauchumfang betrug kurz vorher 115 Zentimeter. Und mir wurde gesagt, dass ich eher aussehe wie eine Schwangere mit einem Kind im neunten Monat", so Fischer, die am Dienstag das Krankenhaus verlassen kann.

In Zscherben ist bereits alles für die Drillinge vorbereitet. Ein großes Auto haben sie sich angeschafft, ebenso einen Drillings-Kinderwagen. Wie sie den Alltag wohl meistern werden? "Das weiß ich auch noch nicht, aber alle müssen mit anpacken."