Dreharbeiten zu Zorn 4 Dreharbeiten zu Zorn 4: Explosionen im Schloss Benkendorf

Teutschenthal - Bis vor 250 Jahren war es ein Rittergut, dann baute ein Adliger auf dem Gelände ein idyllisches Schloss mit Park. Heute befindet sich hier eine Seniorenresidenz. Und nun dient Schloss Benkendorf in der Gemeinde Teutschenthal als Kulisse für einen neuen Halle-Thriller.
Seit zwei Wochen laufen die Dreharbeiten zum vierten Film der Zorn-Reihe nach den Büchern des halleschen Bestsellerautors Stephan Ludwig. „Zorn – Wie sie töten“ heißt der Film zur gleichnamigen Vorlage und spielt wie immer in der Saalestadt. Aber wie bereits bei der Verfilmung des zweiten Romans hat sich die Filmcrew auch diesmal eine große Einrichtung außerhalb Halles gesucht. Und so dient statt eines im Buch beschriebenen Seniorenheims unterhalb des Volksparks der Saalestadt nun ein Schloss im Saalekreis als Kulisse im Film.
Für den Autor kein Problem. „Es war klar, dass eine andere Location gefunden werden musste, und das Schloss Benkendorf funktioniert hervorragend“, erzählt Ludwig, der auch das Drehbuch zum Film schrieb, und zeigt auf das alte Gemäuer und den Park inmitten der alten Mäanderlandschaft. Und lachend ergänzt er: „Hätte ich den Ort vorher gekannt, wäre er wahrscheinlich im Buch aufgetaucht.“
Leibarzt des Fürsten
Zum Schloss wurde das Gebäude in Holleben erst im 18 Jahrhundert durch den ungarnstämmigen David Samuel von Madai, der an der Martin-Luther-Universität studierte und später unter anderem als Chefarzt und Leiter der Medikamentenexpedition des Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen tätig war. Als Hofrat und Leibarzt des Fürsten von Anhalt-Cöthen wurde er 1745 in die Leopoldina aufgenommen und 1766 in den Adelsstand erhoben. 1769 erwarb er das Rittergut Benkendorf und ließ ein Schloss errichten, dem sich zu dieser Zeit ein großzügiger Landschaftspark anschloss.
Gut einhundert Jahre später baute man das Hauptgebäude um, bevor es im 20. Jahrhundert zunehmend verwaiste und zu DDR-Zeiten vom VEB Kombinat Stärke- und Kartoffelveredlung genutzt wurde.
Inzwischen befindet sich auf dem Gelände mit dem idyllischen alten Park eine moderne Seniorenresidenz, die das Schlossgebäude teilweise mit nutzt. Und nun kommt Zorn. Der grantige Kommissar, gespielt von Stephan Luca, und sein Ex-Kollege Schröder (Axel Ranisch) haben in ihrem neuen Fall verschiedene Todesfälle aufzuklären und ermitteln auch im Umfeld einer Senioreneinrichtung, die im Film natürlich in Halle liegt.
Zorn geht weiter
Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank lässt es im unbenutzten Gebäudeteil des Schlosses „ordentlich knallen“, inszeniert mehrere Explosionen. Er ist mit den ersten zwei Drehwochen zufrieden. „Ich habe ein tolles Team übernommen“, so der Regisseur. Noch bis 8. Oktober sollen die Dreharbeiten in Halle dauern.
Ausgestrahlt werden soll der Krimi 2016. Zuvor feiert erst einmal der dritte Film „Zorn – Wo kein Licht“ am 5. November in der ARD seine Fernsehpremiere. Und auch die nächsten Bücher sind in Arbeit. Während Ludwig bereits am sechsten Buch schreibt, erscheint sein „Zorn – Kalter Rauch“ am 26. November. (mz)






