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Die Johanneskirche verkauft ihr Dach

Von Claudia Crodel 12.11.2007, 17:28

Halle/MZ. - In dem Preis ist dann nicht nur die Neueindeckung der Dachfläche mit Schieferplatten enthalten, sondern auch die Rekonstruktion des Dachstuhls, die Mauerkronenerneuerung und weitere Arbeiten.

Mit dieser Verkaufsaktion hofft die evangelische Johannesgemeinde, dringend benötigte Gelder für die weitere Sanierung des Gotteshauses zusammen zu bekommen. "Die große Euphorie, die mit der Verleihung des Titels ,Kirche des Jahres 2006 / 2007' verbunden war, ist mittlerweile mehr oder weniger verebbt", sagt der zuständige Architekt Reinhard Moczko.

Im Jahr 2006 konnte der Kirchturm instand gesetzt werden. 328 000 Euro waren dafür vonnöten. In diesem Jahr ist nun das Dach dran. Trotz der Gelder, die von der Landeskirche und der Lottogesellschaft geflossen sind, reichen die Mittel nicht aus. Allein für die Dachrekonstruktion belaufen sie sich auf 300 000 Euro. Mit viel Einfallsreichtum werden nun Sponsoren gesucht.

Bernd Krüger, der schon in der Johanneskirche konfirmiert wurde, hat eine sehr enge Beziehung zu dem 1893 geweihten Kirchengebäude. Er ist angetreten, Sponsoren zu finden und die Beziehungen zu ihnen zu pflegen. Mit der von ihm ins Leben gerufenen Dach-Aktion möchte er besonders an Firmen und andere Unternehmen herantreten. Am Montag übergab die AVE (Abrechnungsgesellschaft für Versorgungs- und Entsorgungsleistungen) als erster Betrieb einen Scheck über 1 500 Euro für die Dachsanierung.

Doch nicht nur am Dach soll in den nächsten Wochen und Monaten gearbeitet werden. Auch die Chorfenster sollen rekonstruiert werden. Unterstützung kommt dabei von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, durch die es möglich wurde, das Fensterprojekt wissenschaftlich zu begleiten. "Für die Fenstersanierung haben wir bereits von der Stadt- und Saalkreissparkasse 20 000 Euro bekommen", freut sich Erna Lämmel vom Gemeindekirchenrat.

Insgesamt werde die vollständige Herrichtung der Johanneskirche, die zu DDR-Zeiten lange als Baulager benutzt wurde, 2,4 Millionen Euro kosten.

Weitere Informationen bei Pfarrer Gerry Wöhlmann unter Telefon 0345 / 120 0207