Denkmalschutz in Halle Denkmalschutz in Halle: Süd-Dach der Moritzkirche gerettet

Halle (Saale) - Die Sanierung des südlichen Dachstuhls der Moritzkirche ist beendet. Das Baugerüst wird abgebaut. Auf der gesamten Länge des Kirchenschiffes wurden die vom Schwamm stark beschädigten Balkenköpfe herausgeschnitten und die angegriffene Mauerkrone saniert. Der erste Abschnitt kostet 250.000 Euro. Das Geld stammt aus Eigenmitteln der Pfarrei, dem Bistum und dem Bonifatiuswerk; außerdem aus Mitteln des Bundes, des Landes, der Lotto-Toto-GmbH und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Bei diesen Geldgebern wurde nun neue Förderungen beantragt. Probst Reinhard Hentschel hofft, dass die Rettung des Norddaches noch in diesem Jahr beginnen kann. Der eigens gegründet Förderverein zur Rettung der Moritzkirche versucht weiter, Spenden zu akquirieren. „Jeder Euro zählt“, sagt Hentschel. Der kleine Förderverein, die Bürgergesellschaft St. Mauritius zu Halle, hat immerhin bisher rund 60.000 Euro eingeworben. So hatte zuletzt die Saalesparkasse 25.000 Euro gespendet.
Die Sanierung der mit reichem Bauschmucks versehenen, der Innenstadt zugewandten Seite der Kirche wurde wegen der dringenden Dachsanierung allerdings aufgeschoben. Der Chor des Gotteshauses ist seit Jahren eingenetzt, weil Bauteile herabfallen könnten.
Dreischiffiges Gebäude
Die Moritzkirche wurde an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus zwischen 1388 und 1557 in mehreren Abschnitten als Dominikanerkirche und als Pfarrkirche der Salzwirkerbrüderschaft der Halloren errichtet. Das dreischiffige Gebäude gilt als Auftakt der spätgotischen Hallenbaukunst im sächsischen Raum.
Das bedeutende Denkmal in Halle war das Leuchtturmprojekt der Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Insgesamt stellte die Stiftung für über 40 Denkmäler in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr 3,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus privaten Spenden, Erträgen der DSD-Treuhandstiftungen, Geldauflagen, Nachlässen und nicht zuletzt der Lotterie Glücksspirale. Zu den Projekten der Stiftung 2015 in Sachsen-Anhalt gehörten etwa die Dorfkirche St. Nicolai in Roxförde, bei der das Dach und die Dachkonstruktion Schäden aufwies, und das Bürgerhaus im Grudenberg 8 in Halberstadt, wo die Stiftung die Restaurierung der Außenwände förderte. Dem Windmühle Hädicke in Brehna wurde ebenso Unterstützung zuteil wie dem Großen Schloss in Blankenburg oder dem Piemonteser Bauernhaus in Oranienbaum-Wörlitz. (mz)