Erneut Demo gegen Rechts in Halle Mit Video: Menschenkette gegen Rechts - Mehr als 1.000 Demonstranten in Halle
Mehr als 1.000 Hallenser haben für bessere Bildung und Integration demonstriert und unter dem Motto „Hand in Hand“ eine Menschenkette rund um den halleschen Marktplatz gebildet.
Halle (Saale)/MZ. - Graue Wolken und Nieselregen haben am Samstagnachmittag in Halle Hunderte Menschen nicht davon abgehalten, an einer der bundesweit organisierten Protestdemonstrationen gegen Rechts teilzunehmen. Unter dem Motto „Hand in Hand gegen Rechts“ haben die Teilnehmer auf dem Markt für eine bessere Bildungs- und Integrationspolitik und gegen das Erstarken rechter Kräfte demonstriert. Laut Polizei verlief die Demo mit 1.300 Menschen friedlich und störungsfrei.
Aufgerufen dazu hatten mehrere hallesche Pädagogen, darunter Catalina Möwes. „Wir hier in Halle wollen gemeinsam mit weiteren 101 Städten zeigen, dass wir die Brandmauer gegen Rechts sind“, so die Lehrerin.
Bevor sich als eben jene Brandmauer eine Menschenkette vom Ratshof um den gesamten Marktplatz – einschließlich der Westseite mit Marktkirche, Rotem Turm und Marktschlösschen – gebildet hatte, gab es von den Rathaustreppen mehrere Redebeiträge. So ergriffen die Professorin und Hochschuldozentin Sibylle Reinhardt sowie Professor Reinhold Sackmann vom Institut für Soziologie an der halleschen Universität das Wort.
„Ich möchte, wie alle hier, dass nie wieder von Deutschen Massendeportationen organisiert werden“, sagte Sackmann unter dem Beifall der Teilnehmer. Die hallesche Demonstration sei aber nicht nur gegen etwas, sondern auch „für gute Integrationsbedingungen für Zuwanderer“. Jeder könne etwas für eine Willkommenskultur im Alltag tun, so der renommierte Soziologe.
Für eine bessere Bildung junger Menschen in Bezug auf politische Prozesse hat sich Zehntklässlerin Lilli ausgesprochen. Sie dürfe 2024 zum ersten Mal wählen, fühle sich aber durch die Schule nicht ausreichend vorbereitet, so die 16-Jährige. Auch Lamsa-Vorsitzender Mamad Mohamad hat zur Demonstration gegen Rechts, die vor allem die Themen Bildung und Integration angesprochen hat, das Wort ergriffen und das Zusammenleben aller Menschen, egal welcher Herkunft und Religion, in der Gesellschaft thematisiert.