Pandemie Corona-Protest in Halle: Die Mobilmachung geht weiter
Erneut haben sich einer Kundgebung der „Bewegung Halle“ weit über 2.000 Personen angeschlossen. Bei ihrem Zug durch die Stadt wurden sie erneut von Gegendemonstranten gestoppt.
Halle/MZ - Mehr als 2.000 Teilnehmer zählten die Demonstrationen der „Bewegung Halle“ gegen die Corona-Maßnahmen in den vergangenen Wochen. Auch an diesem Montag ist es den Organisatoren gelungen, zahlreiche Gegner der Corona-Politik zu mobilisieren. Nach einer ersten Schätzung der Polizei waren es diesmal sogar knapp 2.500 Teilnehmer, die in Halle auf die Straße gingen und vom Hallmarkt aus durch die Innenstadt zogen.
Noch vor dem Joliot-Curie-Platz steckte der Demozug dann allerdings in der Großen Steinstraße erst einmal fest. Weil gut hundert Meter weiter, in Höhe des Stadtbades, etwa 30 schwarzvermummte Personen die Straße blockierten. Sie riefen Sprechchöre gegen Antisemitismus und gegen Nazis. Während die am Weitergehen gehinderten Teilnehmer des Demozuges ihrem Unmut Luft machten, indem sie immer wieder „Straße frei“ riefen.
Mitglieder des Organisationsteams der „Bewegung Halle“ besprachen sich mit Konfliktmanagern der Polizei. Sie wollten weitergehen - und schließlich liefen die Teilnehmer auf eigene Faust um die Polizeiabsperrung herum. Sie bogen in die Mittelstraße ab, kamen über die Oper doch zum Joliot-Curie-Platz und liefen - begleitet von der Polizei - übers Steintor, die Magdeburger Straße entlang, vorbei am Riebeckplatz, über die Franckestraße bis zum Franckeplatz. Von dort aus steuerte der Demozug den Markt an, wo neben dem Roten Turm auch die Abschlusskundgebung stattfand. Zeitgleich sprach auf der anderen Marktseite der Rechtsextremist Sven Liebich zu seinen Anhängern, die vereinzelt um sein Auto herum standen.
Am Franckeplatz hatten zuvor einzelne Teilnehmer der Demo eine Gruppe Journalisten in Richtung Steinweg gejagt und einen von ihnen vor der Waisenhausbuchhandlung zu Boden geschleudert. Der Journalist wurde bei dem Vorfall nicht ernsthaft verletzt.