Bürgerservice im Rathaus Halle Bürgerservice im Rathaus Halle: Neuen Pass gibt's nur noch mit Termin

Halle (Saale) - Der Andrang ist seit Monaten groß: Im Bürgerservice der Stadtverwaltung wurden bis Ende November bereits 300.000 Anliegen bearbeitet. Die Folge waren in den vergangenen Wochen lange Wartezeiten beim Behördengang. Das soll sich ändern. Wer künftig im Rathaus einen neuen Reisepass beantragen, sich als Neu-Hallenser anmelden oder den Hund versteuern möchte, der muss sich für die beiden Bürgerservicestellen im Ratshof und in Neustadt vorher einen Termin holen. Wie schon Berlin oder auch Magdeburg stellt Halle auf dieses neue Terminmanagement um. Die MZ beantwortet Fragen, wie es funktionieren soll.
Wie werden künftig die Termine vergeben?
Am leichtesten ist es im Internet. Unter www.halle.de müssen Anliegen und die Bürgerservicestelle angeklickt werden. Dafür bekommt man mehrere Terminvorschläge. Diese Termine können aber auch zu den Öffnungszeiten direkt in den Bürgerservicestellen und unter der Bürgertelefonnummer 115 vereinbart werden.
Wie soll eine Terminvergabe Wartezeiten verringern?
Der Andrang bleibt, aber durch die Termine wird er besser verteilt. Auch bisher weniger frequentierte Zeiten werden gebucht, wenn die beliebten schon vergeben sind, so die Hoffnung. Da die Anzahl der reservierten Termine bekannt ist, kann auch die Mitarbeiter-Zahl im Kundenbereich genau geplant werden.
In den Bürgerservicestellen am Markt und am Stadion 6 können schon seit diesem Jahr Termine vereinbart werden. Telefonisch und online. Die stärker frequentierte Servicestelle im Ratshof am Markt ist dienstags und donnerstags bis 19 Uhr und auch sonnabends geöffnet. Am Sonnabend schon lange nur per Termin. (mifa)
Nach gegenwärtiger Einschätzung seien künftig kurzfristig Terminbuchungen möglich, sagt Halles Bürgermeister Egbert Geier. Wie kurzfristig, muss die Praxis zeigen. Konkret: Am Donnerstag wurde online für die Anmeldung eines Reisepasses der 30. Dezember angeboten. Doch noch ist die Terminvergabe noch nicht flächendeckend.
Kommt man auch ohne Termin im Bürgerservice an die Reihe?
Ja. Die Öffnungszeiten montags bis samstags stehen zwar vorrangig Terminkunden zur Verfügung. Doch man kann auch wie gehabt eine Wartenummer ziehen. Dafür wurde ja erst im Frühjahr im Ratshof und in Neustadt für rund 100.000 Euro ein neues Management-System eingeführt. Zudem kann man an der „Infothek“ im Bürgerservice einen möglichst zeitnahem Termin vereinbaren. Ziel der Verwaltung ist, etwa 80 Prozent der Bürger-Anliegen über eine Terminvergabe abzuwickeln. Dringende Anliegen wie die Beantragung von Personalausweis oder Reisepass nach Verlust oder die Abholung eines notwendigen Dokuments können aber auch weiterhin ohne Termin in den Bürgerservicestellen erledigt werden. Die neue Regelung betrifft auch nicht die Kfz-Zulassungsstelle in Neustadt.
Warum waren die Wartezeiten zuletzt so lang?
Das war insbesondere auf den Ablauf der Gültigkeit von Personaldokumenten zurückzuführen: Jeder Bürger musste bis zum 31. Dezember 1995 einen bundesdeutschen Personalausweis beantragen, da die Gültigkeit der DDR-Dokumente zu diesem Termin ablief. Durch einen Großteil der Bürger der Stadt Halle erfolgte die Neubeantragung im Jahr 1995. Zudem müssen Vermieter beziehungsweise Wohnungseigentümer seit 1. November jedem Mieter den Ein- oder Auszug in die jeweilige Wohnung schriftlich bestätigen. Diese Bestätigung muss zur Anmeldung vorgelegt werden. (mz)