Mini-Elefant im zoo Halle sucht Namen Mit Video: Hier abstimmen! Aladdin, Simon oder Amaru - wie soll das Elefantenbaby heißen?
Über sechs Wochen ist der Elefantenbulle im Bergzoo alt. Die MZ-Leser können in einem Online-Votum exklusiv über den Namen abstimmen. Wie es dem Knirps geht.
Halle (Saale)/MZ - Der kleine Elefantenbulle weicht Mutter Tana nicht von der Seite. Als im Elefantenhaus Schwester Tamika aber ihren Rüssel zwischen die stählernen Gitterstäbe klemmt, am Gatter rüttelt und richtig Lärm macht, weil sie Aufmerksamkeit sucht, klettert der Zwerg selbst kurz am Sicherheitszaun hoch. „Er entwickelt sich blendend und fühlt sich in der Herde sichtbar wohl“, sagt Dennis Müller, Direktor des Bergzoos in Halle.
Der rund 100 Kilo schwere Dickhäuter hat nur ein Problem: Er hat noch keinen Namen. Deshalb starten Zoo und MZ mit einem Online-Voting nun die Namenssuche.
Stimmen Sie hier ab: Drei Namensvorschläge stehen zur Wahl: Aladdin, Simon oder Amaru
Kleiner Elefant in Halle noch ohne Namen: Vorschläge der Pfleger
Die Vorschläge stammen von den Elefantenpflegern. Und zu jedem Namen gibt es auch eine kleine Geschichte. Ursprünglich hatte das Personal auf ein Mädchen gehofft, das dann auf eine Sagenfigur aus der Welt von „1001 Nacht“ getauft werden sollte – Yasmin etwa.
Doch dann wurde der kleine Bulle in der Nacht zum 4. Februar geboren. Und so kam das Team auf Aladdin. Simon wiederum bezeichnet der Zoodirektor als „absurd schön“, bedeutet der Name durch in der griechischen Mythologie doch „Stupsnase“, für ein Rüsseltier schon witzig.
Aber auch Amaru würde passen, so Müller. Der Begriff stammt aus Arabien und steht für Zielstrebigkeit. „Das trifft zu. Gleich nach der Geburt ist er zur Mutter und hat getrunken. Und er ist zielgerichtet unterwegs.“ Bis zum 22. März läuft auf der Internetseite der MZ das Voting. Zur Eröffnung der Osterausstellung wird der Siegername schließlich bekanntgegeben.
Mittlerweile erkundet der Jungbulle mit der Herde bei schönem Wetter bereits die Außenanlage und ist der Star für die Zoobesucher. Bis er einmal auf ein Gewicht von gut fünf Tonnen kommt, werden bis zu zwei Jahrzehnte vergehen.
Die nächsten fünf bis sieben Jahre bleibt er in Halle bei Mutter Tana. Spätestens mit der Geschlechtsreife wird er aber ein neues Zuhause brauchen. So soll verhindert werden, dass er seine Schwestern schwängert. „Die Natur hat das gut geregelt. Irgendwann wird die Herde den Bullen nämlich verstoßen“, sagt Müller.
Doch zunächst einmal orientiert sich das Elefantenbaby an den großen Vorbildern. Langweilig wird es nicht. Auch beim Training der Pfleger mit den Elefanten ist er dabei. „Ich finde diese Tiere faszinierend. Sie haben wunderbare Charaktere, sind intelligent und sehr familiär“, erzählt Pflegerin Anja Strecker. Wie tief diese familiären Bande reichen, hatte der Zoo vor einigen Jahren mit einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen. Damals war Tana in Halle, ihre Mutter Pori in Berlin.
„Bevor auch sie nach Halle kam, haben wir uns jeweils Kotproben geschickt und beide Kühe zum Vergleich auch am Kot von Elefanten aus Wuppertal schnuppern lassen. Der war ihnen egal. Aber als sie den Kot ihrer jeweiligen Verwandten gerochen haben, wurden sie aufgeregt“, sagt Müller. Das Experiment funktionierte auch bei zwei Elefanten im Serengeti Park Hodenhagen (Niedersachsen).
Tiergerechte Haltung im Bergzoo Halle
Trainiert werden die Elefanten nur im geschützten Kontakt – Mensch und Tier bleiben durch sichere Barrieren getrennt. Wobei man dieses Training nicht mit Dressieren verwechseln darf. Die Elefanten lernen beispielsweise, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie medizinisch untersucht werden – oder eine Fußpflege ansteht. Zur Belohnung bekommen sie Leckereien wie Obst oder Brötchen. Normalerweise besteht ihr Futter aus Heu und Holzästen, die Elefanten wie Salzstangen knabbern.
Die Haltungsbedingungen für Elefanten im Bergzoo bezeichnet Müller als tiergerecht. „Das Argument von Kritikern, die artgerecht mit Freiheit in der wilden Natur gleichsetzen, kann ich zwar nicht widerlegen.“ Allerdings mangele es den Dickhäutern an nichts. „Den Tieren geht es um Sicherheit, Futter und die Vermehrung.“ Zudem wolle man die Elefantenanlage um ein Drittel auf 3.000 Quadratmeter erweitern. Platz für ihre Bewegung sei jedenfalls genug da.