1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Bauvorhaben: Bauvorhaben: Das letzte Filet-Stück von Halle

Bauvorhaben Bauvorhaben: Das letzte Filet-Stück von Halle

Von Jan Möbius 25.06.2016, 05:00
„Am Schänkberg“ heißt das neue Wohngebiet in Angersdorf. 81 Einfamilienhäuser sollen auf der Fläche entstehen.
„Am Schänkberg“ heißt das neue Wohngebiet in Angersdorf. 81 Einfamilienhäuser sollen auf der Fläche entstehen. Günter Bauer

Halle (Saale) - In Halle gelten große verfügbare Wohnbauflächen für Einfamilienhäuser inzwischen fast schon als Mangelware. Aber auch in den umliegenden Gemeinden ist ausgewiesenes Bauland für zusammenhängende Projekte nur noch schwer zu finden. Deshalb kann man wohl bei dem Stück Land, das Bauunternehmer Thomas Siewert in Angersdorf, also direkt vor den Toren der Großstadt, gefunden hat, zurecht von einem der letzten Filetstücke sprechen.

Voll erschlossen lag das Areal viele Jahre brach. Jetzt sollen dort im Wohngebiet „Am Schänkberg“ in zwei Bauabschnitten 81 Einfamilienhäuser entstehen. „Es werden dafür in den kommenden Jahren zwischen 27 und 30 Millionen Euro investiert“, sagt Siewert.

Familienunternehmen Siewert

Das gleichnamige Familienunternehmen, dessen Geschäfte von dem 47-Jährigen geführt werden, ist aus der Baulandschaft in und um Halle nicht mehr wegzudenken. Allein im Wohngebiet am Hufeisensee im Stadtteil Büschdorf hat die Firma Siewert mehr als 400 Häuser gebaut. In Heide-Süd stehen 120 Einfamilienhäuser, in Dölau 90. Am Bierrain, ebenfalls in Büschdorf, sollen am Ende der Vermarktungsphase 100 Gebäude sein. Und im Waldstraßenviertel sind auf dem ehemaligen Gelände der Kaserne Lettin bereits 40 Grundstücke verkauft. „Da geht es schneller voran als gedacht“, resümiert Siewert.

Doch warum ausgerechnet Angersdorf? Werden die Flächen in Halle wirklich so knapp? „Ganz so voll ist es in der Stadt noch nicht“, sagt Siewert, „wir sind da auch weiter wegen geeigneter Areale in Verhandlungen.“ Auch wenn es den Anschein mache: Sein Unternehmen wolle sich nicht von künftigen Projekten in Halle verabschieden und in die Fläche gehen.

„Am Schänkberg“ eine Perle

Das Gebiet „Am Schänkberg“ sei aber eine Perle, wie es Siewert ausdrückt. Die Aussicht mit Blick auf die Skyline von Halle passe und der Ort biete eine gute Infrastruktur. „Es ist alles da. Ärzte, ein Kindergarten, Einkaufsmöglichkeiten, die Schule im Nachbarort Holleben und eben auch die Nähe zur Stadt“, sagt Siewert, der im neuen Wohngebiet zudem einen Spielplatz auf eigene Kosten anlegen lässt.

Dass das voll erschlossene Grundstück jetzt genutzt wird, beruhigt auch Teutschenthals Bürgermeister André Herzog (parteilos). Zu seiner Gemeinde gehört Angersdorf. „Wir haben lange nach jemandem gesucht, der sich für das Areal interessiert.

Gebiete inzwischen rar

Erstaunlich war, dass wir lange niemanden gefunden haben, obwohl solche Gebiete inzwischen rar werden“, sagt Herzog. In seiner Gemeinde gebe es kaum noch derartige Flächen. Zumal im Fall des Angersdorfer „Schänkbergs“ noch nicht einmal der Bebauungsplan habe geändert werden müssen. „Das Gebiet war zur Wohnbebauung vorgesehen. Der damalige Investor hatte sich aber vor Jahren zurückgezogen.“

Inzwischen sind die ersten vier Grundstücke dort schon verkauft. Pro Jahr kann Siewert nach eigenen Angaben etwa zwölf bis 18 Gebäude in Angersdorf bauen. Fünf bis sechs Jahre, so denkt er, werde es dauern, bis alle Häuser stehen. (mz)

Bauunternehmer Thomas Siewert
Bauunternehmer Thomas Siewert
Günter Bauer