Bautransporte zur A 143 Bautransporte zur A 143: Protest gegen Karawane
Kloschwitz/MZ. - Unerträglicher Lärm bringt die Einwohner von Kloschwitz um den Schlaf. Nahezu täglich rollen Karawanen von Lastwagen durch den einzigen Ferienort des Saalkreises. Viele Bürger reagieren genervt. Doch die Behörden reagieren mit Unverständnis.
Erste Anlaufstelle für die Betroffenen ist Bürgermeister Jan Papendieck (PDS), der jedoch bislang nicht mit einer befriedigenden Auskunft dienen kann. Nur eines scheint festzustehen: Lärm, Erschütterungen und Staub verdanken die Kloschwitzer dem Autobahnbau. Laut Papendieck rollen die Kipper, die meistens Baumaterial aus der Gegend um Könnern geladen haben, zur künftigen A 143. Ziel ist die bereits im Bau befindliche Anschlussstelle Halle-Neustadt / Bennstedt an der B 80. Um das "Kleeblatt" zu errichten, muss zuvor hügliges Gelände mit zehntausenden Tonnen Sand und Kies aufgeschüttet werden.
Angesichts der drohenden Dauerbelastung - die endgültige Fertigstellung der Westumfahrung von Halle ist für das Jahr 2008 geplant - verlangen Anlieger wie Dieter Biereigel aus dem Ortsteil Rumpin eine andere Anfahrt für Lkw zur Baustelle der A 143. Außerdem fordern sie Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt und ein Durchfahrtsverbot für alle Autos über 7,5 Tonnen. Schwere Lkw im Zwei-Minuten-Abstand seien nicht zu verkraften, gesundheitliche Folgen sowie Schäden an den Häusern absehbar. Auch in anderen Orten an der Strecke wie Zaschwitz oder Salzmünde fragen viele Einwohner: Warum fahren die Lkw nicht über die A 14, quer durch Halle und weiter auf der B 80 zur Baustelle?
Dennoch sehen die Behörden vorerst keinen Grund zum Eingreifen. Knapp und unmissverständlich fällt die Antwort des Landratsamtes aus: Die Untere Verkehrsbehörde sei für Landesstraßen nicht zuständig. Das Straßenbauamt in Halle müsse das Problem lösen. Amtsleiter Wolfgang Rautenberg sieht dafür keine Möglichkeiten. Tempo 30 sei nur an Unfallschwerpunkten sinnvoll. Durchfahrtsverbote auf Landesstraßen sehe das Gesetz nicht vor. Kommentar