SV Halle Lions Basketball: SV Halle Lions verlieren 76:83 gegen den Herner TC

Halle (Saale) - Dass Basketball ein verrückter Sport sein kann, bewiesen die Damen der Lions bereits in ihrem ersten Heimspiel. Da ließ Inken Henningsen gegen die Wohnbau Angels aus Nördlingen mit ihrem Buzzer-Beater, einem Treffer zum Sieg in letzter Sekunde, ihr Team jubeln. Und auch im zweiten Heimduell am Samstag sollte es wieder so kommen, dass sich die Geschichte der 40-minütigen Partie auf wenige Sekunden verdichtete. „Wir haben das Spiel tatsächlich innerhalb einer Minute verloren, das musste ich den Mädchen auch knallhart sagen“, kritisierte Lions-Trainer René Spandauw.
76:83 hieß es am Ende in der Erdgas Sportarena aus Sicht der Gastgeberinnen. Eine Niederlage, die in der vorletzten Minute des dritten Viertels ihren Ursprung hatte. 40:44 stand es, als Hernes Trainer Marek Pietrowski eine Auszeit nahm - und ganz offensichtlich die richtigen Worte und taktischen Maßnahmen fand. Die Gäste ließen auf einmal den Ball schneller laufen, nutzten ein ums andere Mal ihre Überlegenheit bei Balleroberungen unter dem halleschen Korb und kamen zu leichten Punkten. Die blanken Fakten der ominösen Minute: 0:11 Punkte, 2:7 Rebounds. Am Ende des Viertels hieß es 41:52.
Bis dahin hatten die halleschen Damen gut dagegen gehalten, obwohl Trainer Spandauw sein Team mit großen Personalsorgen in die Partie schicken musste. Neben Alina Hartmann musste auch Inken Henningsen krank passen. „Die Gesundheit geht vor, ich wollte mit einem Einsatz der beiden kein unnötiges Risiko eingehen“, erklärte der Coach.
Viele Ballverluste
Hinzu kam, dass auch die zuletzt starke Spielmacherin Janee Thompson angeschlagen ins Spiel ging. Vielleicht erklärte sich auch so, dass beide Teams zerfahren und fast etwas kopflos begannen. Allein die Lions leisteten sich in den ersten drei Aktionen drei Ballverluste. Weil Herne daraus keinen Profit schlagen konnte, stand es nach den ersten zehn Minuten nur 9:12 aus Sicht der Lions. Eine magere Ausbeute, die zumindest die Gäste bis zur Halbzeit hochschraubten. Dank eines starken zweiten Viertels ging Herne mit einem 38:24 in die Pause. Die Vorentscheidung fiel dann in besagter vorletzter Minute des dritten Viertels.
Zu viele Ausfälle
Auch Gäste-Trainer Marek Pietkowski sah in den personellen Problemen der Lions später einen nicht zu unterschätzenden Grund für den Sieg. „Wir wussten, dass das hier in Halle ein schweres Stück Arbeit wird“, sagte er. „Wer weiß, wie es für uns geendet hätte, wenn Alina und Inken mitgespielt hätten und Janee Thompson im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen wäre.“
So sah es auch René Spandauw, bei dem sich die Enttäuschung über die Niederlage in Grenzen hielt. „Insgesamt bin ich schon zufrieden. Aber das Spiel hat gezeigt, dass wir den Ausfall von drei so wichtigen Spielerinnen gegen Gegner wie Herne nicht kompensieren können.“
Auch, wenn das am Ende nur in einer der 40 Minuten so richtig offenbar wurde.
(mz)