Bahnstrecke Halle-Leipzig Bahnstrecke Halle-Leipzig: Pendler haben es schwer im November

Halle (Saale) - Pendler zwischen Halle und Leipzig haben es in diesem Jahr nicht leicht. Kaum ist der Streik der Lokführer überstanden, kommt es zu zahlreichen Beeinträchtigungen: Seit Montag und bis zum 15. November fällt zwischen 8.15 Uhr und 14 Uhr die S-Bahn Linie 3 zwischen Halle Hauptbahnhof und Schkeuditz aus. Die Bahn stellt Ersatzbusse bereit. Der Grund: Die Deutsche Bahn tauscht derzeit Schwellen auf der Strecke zwischen Leipzig-Mockau und Leipzig/Halle Flughafen aus.
Eine Woche Vollsperrung
Darüber hinaus wird an den Oberleitungen im Halleschen Hauptbahnhof gearbeitet. Dadurch kommt es zu weitere n Behinderungen zwischen Halle und Leipzig. Ende November, vom 23. bis 28. November, wird der Hauptbahnhof wegen Modernisierungsarbeiten voll gesperrt. Die MZ hat sich umgehört, wie die Reisenden mit den Beeinträchtigungen umgehen.
Seit drei Jahren pendelt Katrin Wylezol täglich von Halle nach Leipzig. Heute musste sie ein paar Minuten länger auf die Bahn warten. Auch wenn das nerve, so sei das kein Problem für sie. Dennoch möchte sie die Vollsperrung im November nicht miterleben und hat Urlaub genommen.
In die entgegengesetzte Richtung ist Studentin Lara unterwegs. Die zukünftige Betriebswirtschaftlerin lebt in Leipzig und studiert in Halle. Heute hat sie unfreiwillig ihr Seminar geschwänzt, denn: „Ich habe heute alle Züge verpasst“. Weil Lara nicht zu spät in die Uni-Veranstaltung platzen wollte, ist sie nun wieder auf dem Rückweg. Was die nächsten Fahrten betrifft, so will sie sich genauer informieren, wann welche Bahnen fahren.
Notfall-Plan muss her
Stephan Mokry ist informiert und hofft, dass die nächste angekündigte S-Bahn auch wirklich pünktlich ist. Ansonsten war es das mit dem Flieger nach München für seine Frau und seinen Sohn. Der Familienvater pendelt einmal die Woche zwischen München und Halle - gerade ist die Familie aber zu Besuch. Genervt ist er von der Bahn dennoch nicht, auch wenn er für die Vollsperrung Ende November noch einen Notfall-Plan brauche. „Man darf nicht vergessen, dass danach alles besser wird“, sagt er über den Ausblick nach der Vollsperrung. Bis 2017 soll der Ausbau der ICE-Strecke Nürnberg-Berlin über Halle abgeschlossen sein. Zudem werden die Bahnsteige umgebaut und es soll auf elektronische Stellwerkstechnik umgerüstet werden.
Weniger gelassen und positiv empfindet Manfred Dittmar die Verspätungen der Bahn gerade. Von der Dessauer Brücke fuhr nichts. Einen Zettel habe die Bahn auch nicht an der Haltestelle angebracht. „Die Bahn nimmt an Qualität ab“, sagt der 81-Jährige. Mit der Straßenbahn sei er zum Steintor gefahren, von dort sollte eine Ersatzbahn starten. Doch die sei nicht zu schaffen gewesen, sagt er. (mz)