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Auszeichnung für Simone Heinemann-Meerz Auszeichnung für Simone Heinemann-Meerz: Ehrenmedaille für Frau Doktor

Von Katja Pausch 03.07.2015, 21:15
Ausgezeichnet! Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Landesärztekammer Sachsen-Anhalt, erhielt gestern die Ehrenmedaille.
Ausgezeichnet! Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Landesärztekammer Sachsen-Anhalt, erhielt gestern die Ehrenmedaille. Holger John Lizenz

Halle (Saale) - Ohne ihren elektronischen Kalender ist Simone Heinemann-Meerz aufgeschmissen. „Ich bin gezwungen, den sehr stringent zu führen. Bis zum Friseurtermin kommt da alles rein - und zwar sofort“, so die Internistin mit Subspezialisierung Kardiologie. Anders seien die vielen Termine verschiedener Institutionen auch gar nicht händelbar.

Die Ärztin gehört zum Glück „zu einer Generation, die mit der notwendigen Technik umgehen kann - und für die berufliches und gesellschaftliches Engagement für Frauen selbstverständlich ist.“ Und eben für dieses wurde die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte hallesche Medizinerin gestern zur Langen Nacht der Wissenschaften geehrt: Als Präsidentin der Landesärztekammer Sachsen-Anhalt erhielt Dr. Simone Heinemann-Meerz die höchste Auszeichnung der halleschen Universitätsmedizin. Die Medizinische Fakultät der Universität und das Uniklinikum zeichneten sie für ihre Verdienste zum Erhalt der halleschen Universitätsmedizin mit der - übrigens von Professor Bernd Göbel gestalteten - Ehrenmedaille aus.

Engagement für die Sanierung der Zahnklinik

„Die Ärztekammerpräsidentin hat sich in den vergangenen Jahren sowohl auf landes- und berufspolitischer Ebene als auch durch die Zusammenarbeit mit Fakultät und Klinikum stark für die Zukunftsfähigkeit von Universitätsklinikum und Fakultät eingesetzt“, begründet Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät, die Ehrung. Simone Heinemann-Meerz war zum Beispiel unter anderem auch Mitinitiatorin der Aktion „Zahn um Zahn“, die mit bürgerschaftlichem Engagement die Sanierung der Zahnklinik – und damit den Erhalt der zahnmedizinischen Ausbildung in Halle – voranbringen half. Zudem hat die Ärztekammerpräsidentin in der politischen Diskussion über die Universitätsmedizin die Bedeutung der universitären Medizin für das Land betont. „Die Universitätsmedizin Halle hat mit Frau Dr. Heinemann-Meerz eine verlässliche Unterstützerin und Freundin gefunden, der wir zu großem Dank verpflichtet sind“, so der Dekan.

Zeitaufwändige Tätigkeit

Doch die Arbeit als Kammerpräsidentin, als die sie seit vier Jahren mehr als 10.000 Ärzte des Landes vertritt, ist - neben ihrer alltäglichen Praxisarbeit im und quasi auch an den Herzen der Stadt - nur eine, wenn auch zeitaufwändige Tätigkeit. So ist sie in der Bundesärztekammer in verschiedenen Kommissionen, so der Arzneimittel- und der Ständigen Kommission „Organtransplantation“, vertreten, außerdem ist sie Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und im Demographiebeirat Sachsen-Anhalt. Und noch einer wichtigen Aufgabe hat sich Frau Heinemann-Meerz angenommen: Beim Rotary Club Halle ist sie Mitglied - und nimmt sich sogar die Zeit, bei dem auch nächste Woche wieder beginnenden Enten-Verkauf für das Entenrennen zum Laternenfest selbst am Stand zu stehen. Wie schaffen Sie das alles, Frau Doktor? „Nun, ich hatte immer Ziele. Ich bin nicht konfliktscheu und spreche die Dinge direkt und offen an. Manchmal durchaus auch situativ und aus dem Bauch heraus“, so die Ärztin. Man müsse authentisch bleiben, meint sie - und fügt hinzu: „Wer Spitze sein will, muss auch Stachel haben.“

Manchmal braucht es eine Pause

Aber auch eine Ärztin ihres Formats muss mal Pause machen, und wenn es auf dem Heimweg ist. „Auf dem Weg nach Hause muss ich durch die Talstraße, an der Saale vorbei“, so die Ärztin, für die dies das schönste Stückchen Straße in Halle ist. „Dort fahre ich automatisch langsam und halte auch mal an“, meint sie. Ihren Kaffee trinkt sie dagegen ganz gern mal im Hof des Händelhauses - „obwohl es noch andere schöne Lokalitäten gibt“. Und neben dem reichlichen Kulturangebot Halles, das sie gerne nutzt, offenbart Simone Heinemann-Meerz noch eine, wenn auch aus Zeitgründen selten ausgeübte Leidenschaft - nämlich die für den Golfsport. (mz)