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Ausgesetzte Hundewelpen Ausgesetzte Hundewelpen: Wie Hund Balu Artgenossen vor dem Tod rettet

Von Oliver Müller-Lorey 02.01.2019, 08:30
Diese zwei Labrador-Mischlinge wurden zusammen mit ihren Geschwistern auf einem Feld ausgesetzt.
Diese zwei Labrador-Mischlinge wurden zusammen mit ihren Geschwistern auf einem Feld ausgesetzt. Silvio Kison

Halle (Saale) - Noch immer kann Gabriele Ackermann nicht verstehen, wie herzlos manche Menschen sein können. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass vier kurz vor Weihnachten ausgesetzte Hundewelpen heute noch am Leben sind. Die Familie der Tierfreundin, die als Sicherheitsmitarbeiterin bei der MZ tätig ist, hat daran einen großen Anteil. Ihr Lebensgefährte hatte am Wochenende vor Heiligabend zwei der vier Labrador-Mischlinge an einem Acker bei Queis im Saalekreis gefunden.

„Mein Freund war mit unserem Leonberger Balu spazieren als der etwas gerochen und zwei Welpen im Laub zusammengekauert entdeckt hat“, erzählt sie. „Balu hat meinen Freund zu den Hunden geführt. Ich weiß nicht, ob er sie sonst gefunden hätte. Sie haben nicht gejault und waren ganz leise.“

Ausgesetzte Hundewelpen: „Die Kleinen waren so ausgehungert“

Ackermann war zu diesem Zeitpunkt auf Arbeit am Empfang des MZ-Medienhauses und erfuhr durch eine Nachricht vom Fund ihres Freundes. Der brachte Balu erst nach Hause und kam mit einer Kiste wieder, während ein zweiter Mann auf die Welpen aufpasste. Die erste Nacht verbrachten die Labradore in der Wohnung der Tierfreunde, wo sie sich erst einmal an Welpennahrung satt aßen und tranken. „Wir waren so traurig, die Kleinen waren so ausgehungert. Sie haben gefressen und getrunken wie verrückt. Noch an diesem Abend haben wir den Tierschutz angerufen“, erinnert sich Ackermann.

Dort kümmerte sich die Vereinsvorsitzende Vanessa Homann sofort um die ausgemergelten Tiere, die sogar Gesellschaft bekamen. Denn noch am selben Tag wurden zwei weitere Welpen ein paar Hundert Meter weiter gefunden und abgegeben. „Wir gehen aufgrund ihres Aussehens davon aus, dass es sich um denselben Wurf handelt“, sagt Homann. Leider seien die vier Hunde viel zu früh von ihrer Mutter getrennt worden. Zwei von ihnen leben zunächst bei einer Pflegefamilie in Leipzig, die anderen beiden im Tierschutz am Birkhahnweg.

Ausgesetzte Hundewelpen: „Sie sind immer noch zu dünn“

„Sie sind immer noch zu dünn, haben inzwischen aber zugenommen“, freut sich Homann. Vermittelt werden die Hunde erst in einigen Tagen oder Wochen. Namen haben sie aber bereits. Namenspaten, die gegen eine Spende Vorschläge machen durften, entschieden sich für Ranka, Bärbel, Jette und Luna. „Insgesamt sind 450 Euro zusammengekommen“, freut sich Homann. Sie bittet Zeugen, die gesehen haben, wie die Hunde kurz vor Weihnachten in Queis ausgesetzt worden sind, sich beim Tierschutz Halle oder der Polizei zu melden. (mz)