Ärger um kostenfreies Schülerticket Ärger um kostenfreies Schülerticket: Linke werfen OB leere Versprechen im Wahlkampf vor
Halle (Saale) - Die Fraktion der Linken kritisiert die Ankündigung von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos), sich bei einer Wiederwahl für ein kostenfreies oder reduziertes Schülerticket einzusetzen. Wiegand habe diese Idee bereits im Oktober 2018 verkündet.
Einen Monat später hatten die Fraktionen von Grünen, Mitbürgern, Linken, CDU/FDP sowie der OB einen gemeinsamen Antrag dazu verabschiedet. „Der Oberbürgermeister hatte sich darin sogar selbst verpflichtet bis März 2019 eine Beschlussvorlage vorzulegen“, sagt Linke-Fraktionsgeschäftsführerin Ute Haupt.
„Der öffentlichkeitswirksamen Ankündigung des OB folgte bisher nichts“
Ihre Fraktion habe der Verwaltung damals auch noch Fragen zum Thema Nahverkehr gestellt. Auf die Antworten müsse sie immer noch warten. Auch eine Beschlussvorlage zur Einführung des Schülertickets habe es bisher nicht gegeben. „Der öffentlichkeitswirksamen Ankündigung des OB folgte bisher nichts“, fügt Haupt hinzu.
Stadtsprecher Drago Bock widerspricht der Kritik der Linken, dass das kostenfreie Schülerticket bisher nicht in die Wege geleitet wurde. „Es wird gemeinsam mit der Havag eine Beschlussvorlage vorbereitet, die Abwägungsalternativen enthält“, sagt Bock. Dazu seien in den vergangenen Monaten umfangreiche Prüfungen erfolgt.
OB will 365-Euro-Ticket sowie Verkürzung der Taktzeiten prüfen
In diesem Zusammenhang werden auch die Fragen der Linken diskutiert. Diese wollten beispielsweise wissen, ob ein fahrscheinloser Samstag oder ein kostenfreies Ticket für Azubis eingeführt werden könnte. Laut Bock werden auch für diese beiden Ideen die finanziellen Auswirkungen berechnet. „Darüber hat die Stadt bereits den Stadtrat informiert“, fügt der Stadtsprecher hinzu.
In seinem Wahlprogramm hat OB Wiegand zudem angekündigt, dass ein 365-Euro-Ticket sowie eine Verkürzung der Taktzeiten geprüft werden soll. Auch diese beiden Modelle sollen dem Stadtrat im Oktober in einer umfangreichen Beschlussvorlage vorgestellt werden. „Damit kann der Stadtrat verschiedene Modelle zur Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs prüfen und diskutieren“, so Bock. (mz)