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Anne-Marleen Müller-Bahlke Anne-Marleen Müller-Bahlke: Die Idee mit dem Tisch

Von Silvia Zöller 27.02.2017, 11:16
Anne-Marleen Müller-Bahlke kocht jede Woche mit Kindern - und das ausschließlich vegetarisch.
Anne-Marleen Müller-Bahlke kocht jede Woche mit Kindern - und das ausschließlich vegetarisch. Günter Bauer

Halle (Saale) - Um eine ehrenamtliche Aktion über 15 Jahre am Laufen zu halten, und zwar jede Woche, auch in den Ferien, dazu gehört schon viel. Anne-Marleen Müller-Bahlke hat dies mit einigen Helfern geschafft: Seit 2001 gibt es unter ihrer ehrenamtlichen Regie jeden Donnerstag den kulturellen Kinderfreitisch. Finanziert aus Spenden werden dabei Gerichte mit den Kindern zubereitet, mit im Programm ist aber auch immer eine Lesung, ein Vortrag oder eine Exkursion. Alles ist für die jungen Besucher kostenlos.

Wie kommt man auf so eine Idee? „Damals war das Themenjahr ’Kind’ in den Franckeschen Stiftungen“, erklärt die 57-Jährige. Und die Erinnerung an das, was Francke in seinen Stiftungen schon erkannt hat: Wenn der Magen erst mal gefüllt ist, dann kann man das Gehirn erreichen. So tüftelte Anne-Marleen das Konzept des Kinderfreitisches aus, an dem seitdem jährlich rund 600 Mädchen und Jungen, mithin in 15 Jahren also mehr als 9.000 Kinder teilgenommen haben.

Anne-Marleen Müller-Bahlke: Wir haben von Anfang an ausschließlich vegetarisch gekocht

„Wir haben von Anfang an ausschließlich vegetarisch gekocht“, sagt Müller-Bahlke. Und das aus verschiedenen Gründen, wie etwa den hohen Wasserverbrauch bei der Fleischproduktion oder die Quälerei, die in vielen Fällen mit Tierzucht und -schlachtung verbunden ist. „Ich möchte auch den Wert des Essens deutlich machen“, sagt die ausgebildete Lehrerin, die heute Inhaberin der Marketing-Agentur „Innovative Dienstleistungen “ ist.

Und so geht es beispielsweise auch im Rahmen des Kinderfreitischs auf die abgeernteten Kartoffelfelder des Stiftsguts Stichelsdorf, wo die Kinder dann liegengebliebene Kartoffeln ernten und anschließend verarbeiten. Im Programm sind aber auch andere Veranstaltungen, bei denen nicht zugehört, sondern gemacht wird: Obstsäfte selber herstellen, Erdbeermarmelade kochen oder auf dem Markt die Gemüsepreise vergleichen.

An die Gäste zu kommen, die den Kindern den kulturellen Teil mit Musik, Vorträgen oder Geschichten frei Haus liefern, ist kein Problem: „Das ist für viele eine Ehre“, sagt Anne-Marleen Müller-Bahlke. Und auch die Finanzierung des besonderen Projekts macht ihr keine Sorgen: Neben einer Unterstützung durch den MZ-Verein „Wir helfen“ bekommt der Kinderfreitisch auch regelmäßig Spenden von dem Rotary-Club und der Jugendorganisation der Rotarier. (mz)