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Abfallwirtschaft im Saalekreis Abfallwirtschaft im Saalekreis: Glascontainer quellen über

Von kornelia privenau 31.01.2014, 20:15
So sieht es auf dem Dorfplatz Zwintschöna aus.
So sieht es auf dem Dorfplatz Zwintschöna aus. kurt hambacher Lizenz

saalekreis/MZ - Noch immer quellen in zahlreichen Gemeinden des nördlichen Saalekreises die Glascontainer über. Zwar hatte die seit 1. Januar zuständige Firma Rhenus Umwelt Ost GmbH in Zappendorf bereits am 12. Januar auf MZ-Nachfrage Besserung versprochen, aber es gibt inzwischen neue Beschwerden.

Kamen die ersten Hilferufe aus Niemberg, Leuna, Querfurt und Bad Dürrenberg, wurden jetzt ähnliche Informationen aus Ortsteilen der Stadt Landsberg und aus dem Kabelsketal gesendet.

„In Gröbers und Zwintschöna“, so Kurt Hambacher, Bürgermeister von Kabelsketal, „sind die Plätze mit den Glascontainern inzwischen zu Müllabladeplätzen geworden. Das ist nicht zu akzeptieren und kann so nicht weitergehen.“ Die beigelegten Fotos, die Hambacher selbst gemacht hat, unterstreichen die Kritik. Wenn nicht entsorgt werde, bliebe den Bürgern nichts anderes übrig, als auch noch ihre Flaschen und Gläser neben den übervollen Container zu stellen, schlussfolgert Hambacher. Eine Alternative sieht er nicht. Vielmehr spitze sich die Lage vor Ort zu, weil auch anderer Abfall wie Plastetüten dort entsorgt würden. So wie derzeit in Gröbers und Zwintschöna sah es noch vor wenigen Tagen auch in Niemberg aus, wie Ortsbürgermeister Christian Kupski bestätigte. Nach öffentlicher Kritik und dem Versprechen der Entsorgungsfirma aus Zappendorf, umgehend Abhilfe zu schaffen, habe es laut Kupski immerhin noch zehn Tage gedauert, ehe die Container geleert worden seien. Üblich sei eine Entleerung aber entsprechend einer vertraglichen Vereinbarung alle 14 Tage, so der Ortsbürgermeister weiter.

"Ausweitung der Fahrten zeitigte bereits Erfolge"

Der Wechsel der Entsorger nach europaweiter Ausschreibung - bis Ende 2013 war die Entsorgungsgesellschaft Merseburg zuständig - habe laut Rhenus-Geschäftsführer Erich Bast zu den Problemen geführt. Da die Firma auch für den Burgenlandkreis den Zuschlag erhalten habe, müsse man sich nun erst einen Überblick über den Entsorgungsrhythmus verschaffen, hatte Bast bereits vor zwei Wochen erklärt.

Nach MZ-Informationen soll Rhenus Zappendorf lediglich über ein Fahrzeug für die Entleerung verfügen. Davon sei auch die Kreisverwaltung ausgegangen, die nun in den Konflikt eingeschaltet ist. Wie die Sprecherin der Kreisverwaltung Kerstin Küpperbusch sagte, haben man ein Gespräch mit der Firma geführt, die darauf hin erklärte, zusätzliche Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen, um die Entsorgung zu sichern. Der Landkreis, so die Sprecherin weiter, habe das Duale System Deutschland - Auftraggeber für die Entsorgung - über die Problematik informiert.

Aus der Unternehmenszentrale von Rhenus hieß es auf Anfrage, Rhenus Recycling setze im Saalekreis mittlerweile eine größere Fahrzeugflotte ein, um die beim Wechsel des zuständigen Entsorgungsdienstleisters am Jahresbeginn entstandenen Überläufe aufzuarbeiten. Weiter heißt es, das Unternehmen werde auch künftig alle Hinweise, die aus den einzelnen Gemeinden des Saalekreises eingehen, „ernsthaft überprüfen“, um aus dem daraus gewonnenen Wissen die Tourenplanung in dem Anfang 2014 übernommenen Gebiet zu optimieren.

„Die Ausweitung der Fahrten zeitigte bereits Erfolge, so dass sich die Situation vor Ort inzwischen deutlich verbessert hat. In Zukunft rechnet die Rhenus Recycling mit keinen weiteren Störungen der Entsorgungsdienstleistungen“, so ein Sprecher des Unternehmens weiter.