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Feuerwehr-Wettbewerg Starker Auftritt der Gräfenhainichener gegen Bobbau in Ferropolis

Gräfenhainichens Stadtwehr präsentiert sich beim MDR-Wettbewerb „Fit wie die Feuerwehr“ in Bestform. Die Chancen auf einen Sieg stehen gut.

Von Julius Jasper Topp 30.07.2021, 21:10
Nach dem Anlegen der Montur mussten die Kameraden zunächst eine Strecke mit Gewichten zurücklegen.
Nach dem Anlegen der Montur mussten die Kameraden zunächst eine Strecke mit Gewichten zurücklegen. (Foto: Thomas Klitzsch)

Gräfenhainichen - Die Sonne steht hoch, der nahe Tagebaubagger wirft keinen Schatten auf die Szenerie davor. Kreisförmig haben sich Feuerwehrfahrzeuge um den Austragungsort des heutigen Wettkampfes postiert. Bei „Fit wie die Feuerwehr“ treten ausgewählte Wehren aus dem Sendegebiet des MDR gegeneinander an. Am Freitag ist das Fernsehteam mit Moderatorin Tina Sawetzki und Extremsportler, Feuerwehrmann und Schiedsrichter Jörg Färber in Ferropolis zu Gast.

Hier streiten nun die Feuerwehr Gräfenhainichen und die Feuerwehr Bobbau, Stadtteil des 20 Kilometer entfernten Bitterfeld um die beste Zeit im Parcours. Allein zahlenmäßig haben die Gräfenhainichener einen Vorteil. Mehr als 180 Mitglieder haben die Wehren der Stadt und der Ortsteile. In Bobbau sind es 20 Mitglieder. Die sind dafür aber besonders jung – gerade einmal 29 Jahre sind die Bobbauer im Schnitt.

Anspruchsvoller Parcours

Der Parcours für jeweils vier Feuerwehrleute – immer ist auch mindestens eine Frau mit von der Partie - hat es in sich: Es gilt, die komplette Einsatzkleidung anzulegen und mit Gewichten eine Strecke zu laufen, anschließend einen Feuerwehrwagen zu ziehen, einen einhundert Kilogramm schweren Traktorreifen über eine Ziellinie zu bringen, eine Puppe durch einen Slalom zu ziehen, eine mit Ketten gesicherte Tür aufzubrechen und zum krönenden Abschluss mit einem Strahlrohr zwei Ziele zu treffen und dahinter befindliche Wasserkanister zu befüllen. Bisherige Bestzeit hält am Freitagmittag noch die Feuerwehr Schöngleina aus Thüringen.

Der Parcours ist extrem kraftraubend  gewesen - bei fast 27 Grad Hitze.
Der Parcours ist extrem kraftraubend gewesen - bei fast 27 Grad Hitze.
(Thomas Klitzsch)

In vier Minuten und zwei Sekunden hatten die Thüringer den Parcours erledigt – eine stramme Ansage. Trotzdem ist sich der Experte Jörg Färber schon bei der Anmoderation sicher: „Das könnte heute geschlagen werden.“ Er soll recht behalten.

Kette zeigt Widerstand

Den Auftakt macht die Heimmannschaft der Gräfenhainichener. Es geht atemberaubend flott. Kein Wunder – das Team bereitete sich wochenlang auf den Wettkampf vor und suchte eine Auswahl aus allen Wehren der Stadt aus. Die Kameraden fliegen jetzt in Ferropolis durch den Parcours, angefeuert von zahlreichen Unterstützern. Der schwere Feuerwehrwagen ist schnell über der Ziellinie. Karsten Fiebig und Justin Böttcher wuchten den schweren Reifen über den Kreidestrich, Ben Uhlich zieht die Puppe durch den Slalom.

100 Kilogramm wiegt dieser Reifen.
100 Kilogramm wiegt dieser Reifen.
(Thomas Klitzsch)

Einzig die Ketten an der Tür machen den Kameraden Probleme – die zweite will dem Seitenschneider für etliche zähe Sekunden nicht nachgeben. Als auch das geschafft ist, füllt Jasmin Erdreich mit dem Strahlrohr in Windeseile die beiden Zehn-Liter-Kanister. Die Tröte ertönt – geschafft: Gräfenhainichen führt im Wettbewerb. 3 Minuten und 34 Sekunden brauchten die Kameraden – fast 30 Sekunden weniger als der bisherige Beste aus Thüringen.

Auch im Radio waren sie zu hören.
Auch im Radio waren sie zu hören.
(Thomas Klitzsch)

Wenig später sind die Bobbauer an der Reihe. Rebekka Schröder, Kai Hildebrand, Christian Reier und David Brüning treten für die Bitterfelder an. Sie kämpfen – stark angefeuert von der Konkurrenz aus Gräfenhainichen. Am Ende reicht die Zeit der Bobbauer jedoch nicht für den Tagessieg. 5 Minuten und 25 Sekunden bringt das junge Team auf die Stoppuhr. „Ich bin sehr stolz auf unsere Kameraden – unsere jüngste Ortsfeuerwehr“, sagt Sebastian Gries von der Feuerwehr Bitterfeld-Wolfen. Und das Team ist auch stolz auf die Leistung.

Peter von Geyso, Chef der Feuerwehr Gräfenhainichen wird am Ende noch von der Moderatorin danach gefragt, warum man die Konkurrenz denn so stark angefeuert habe. „Das gibt es nur bei der Feuerwehr – so eine Kameradschaft, die gibt’s eben nur hier“, sagt er. (mz)

Die Gräfenhainichener liegen sich in den Armen.
Die Gräfenhainichener liegen sich in den Armen.
(Fotos: Thomas Klitzsch)