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Aus der Eisleber Heimatgeschichte Warum sich Stadt und Oberrealschule um die Friemannsche Villa in Eisleben stritten

Vor 100 Jahren trat in der Eisleber Stadtverordnetenversammlung ein beispielloser Konflikt zwischen Magistrat und Oberrealschule zu Tage.

Von Burkhard Zemlin 16.12.2023, 15:30
Die Friemannsche Villa, 1889/90 im Auftrag des Unternehmers Heinrich Friemann (1850-1898) erbaut. Friemann gründete 1884 mit Carl Wolf in Zwickau die Firma Friemann & Wolf GmbH, die Benzin-Sicherheitsleuchten für den Bergbau produzierte. Wolf hatte das Patent für die Leuchten, Friemann finanzierte den Aufbau der Firma.
Die Friemannsche Villa, 1889/90 im Auftrag des Unternehmers Heinrich Friemann (1850-1898) erbaut. Friemann gründete 1884 mit Carl Wolf in Zwickau die Firma Friemann & Wolf GmbH, die Benzin-Sicherheitsleuchten für den Bergbau produzierte. Wolf hatte das Patent für die Leuchten, Friemann finanzierte den Aufbau der Firma. (Foto: Burkhard Zemlin)

Eisleben/MZ. - In der Woche vor Weihnachten des Jahres 1923 dürften im Eisleber Rathaus und nicht nur dort die Nerven blank gelegen haben. „Wir stehen nicht mehr vor, sondern schon im finanziellen Zusammenbruch“, beschrieb Oberbürgermeister Martin Clauß (SPD) am 18. Dezember vor den Stadtverordneten die missliche Lage und fügte hinzu: „Die Regierung hat uns mitgeteilt, dass künftig irgendwelche staatlichen Zuschüsse nicht mehr zu erwarten sind. Der preußische Städtetag geht in seiner Beurteilung der Lage so weit, dass er sagt, die Städte müssten froh sein, wenn sie noch das nackte Leben fristen könnten.“