Sirenengeheul gibt Auftakt zum Umzug durch den Ort
SIEBIGERODE/MZ. - Da wurde auch der letzte Langschläfer aus dem Schlaf gerissen.
Dann wurde es melodischer: Mit musikalischer Begleitung durch den Spielmannszug Meisdorf bewegte sich der Umzug von Fahrzeugen der freiwilligen Wehren der Einheitsgemeinde Mansfeld, von Aschersleben und Winningen durch die Straßen der Gemeinde zum Festplatz, wo zünftig gefeiert werden sollte.
Im Umzug fiel ein kleiner Anhänger besonders auf, der von einem Pkw der Freiwilligen Feuerwehr Siebigerode gezogen wurde. Altwehrleiter Karl-Heinz Grüning saß am Steuer. Den Anhänger bekamen die Siebigeröder von der Feuerwehr Piskaborn geschenkt. In mühevoller Kleinarbeit hat ihn Grüning wieder feuerwehrtauglich gemacht. "Er kann bei Hochwasser oder Kellerüberflutungen und auf schmalen Wegen eingesetzt werden, für den Transport und die Bedienung reichen zwei Mann. Das ist bei einer so kleinen Wehr wie der unsrigen wichtig", erzählte er mit berechtigtem Stolz.
Im Festzelt versammelten sich die Kameraden von Siebigerode und den befreundeten Wehren. Wehrleiter Karsten Steinfeld nahm die vielen lobenden Worte, Glückwünsche und Geschenke der Gäste entgegen. Zu ihnen gehörten auch Landrat Dirk Schatz (CDU) und Bürgermeister Dietmar Sauer, die Grußworte überbrachten. "Die Feuerwehren sind mir sehr wichtig, und so versuche ich, bei solchen Veranstaltungen dabei zu sein, wenn es sich terminlich einrichten lässt. Schließlich setzen die Kameraden nicht nur ihre Freizeit, sondern oft auch Leben und Gesundheit für uns ein, da kann man gern auf ein wenig Freizeit verzichten", erklärte Schatz.
Der 33-jährige Karsten Steinfeld ist seit dem vergangenen Jahr Wehrleiter in Siebigerode, von ihm war auch die Geschichte der Wehr zu erfahren. Gegründet wurde sie 1882 als Pflichtfeuerwehr, weil viele Brände und Regelwidrigkeiten den Bürgern zu schaffen machten. 1889 wurde sie in eine freiwillige Feuerwehr umgewandelt.
Heutzutage verfügt die Wehr über zwei Fahrzeuge plus Anhänger, dazu ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem 750-Liter-Wassertank mit Schlauchanhänger sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug mit Tragkraftspritzenanhänger. Neun Aktive sorgen für die Sicherheit der Siebigeröder Bürger, darunter zwei Frauen. "Leider haben wir akute Nachwuchsprobleme, lediglich zwei Jungen sind in Ausbildung. Das hängt vor allem mit der Lage am Arbeitsmarkt zusammen. Aber wir schauen optimistisch in die Zukunft und hoffen auf Besserung", so der junge Wehrleiter. Er vergisst auch nicht, die sechs Kameraden der Alterswehr zu erwähnen: "Zu ihnen gehören drei Frauen, und die sind die guten Seelen unserer Wehr."
So nutzte der Wehrleiter das Fest auch, um für Nachwuchs zu werben. Die Dienst- und Ausbildungszeiten bei der Feuerwehr würden jeden Freitag in der Zeit von 18 bis 20 Uhr stattfinden und jeder Interessent sei dazu sehr willkommen.