Meisterin der Tarnung Seltene europäische Gottesanbeterin in Wimmelburg entdeckt

Wimmelburg/MZ - Sie ist selten und wer sie entdeckt, hat Glück, denn ihr Aussehen erleichtert es Tierforschern auch nicht wirklich, sie zu entdecken: Die Rede ist von der europäischen Gottesanbeterin. Die hellgrüne oder bräunliche Färbung orientiert sich nämlich an der vorherrschenden Vegetation und dient der Tarnung. Dennoch wurde die Fangschrecke nun bei Wimmelburg gesichtet: „Ich habe jetzt schon öfter Gottesanbeterinnen entdeckt. Oft sitzen sie an Hauswänden“, schreibt Werner Zabel in einer Zuschrift an die MZ. Er interessiere sich seit seiner Kindheit für Insekten und verfüge über fundierte Kenntnisse. Nur deswegen habe er das seltene Tier direkt erkennen und fotografieren können.
Seit Anfang der neunziger Jahre breitet sie sich durch klimatische Veränderungen immer weiter nach Norden aus, bestätigt auch Armin Hoch vom Biosphärenreservat Südharz in Roßla: „Im letzten Jahr konnten wir auch zwei, drei Tiere beobachten“, erklärt der Experte.
Seltener Schmalflügliger Pelzbienenölkäfer entdeckt
Und die Gottesanbeterin sei nicht der einzige Neueinwanderer in der Region: „In diesem Jahr habe ich auch den ganz seltenen Schmalflügligen Pelzbienenölkäfer gesehen“, so der gebürtige Wimmelburger Zabel. Der sei sehr außergewöhnlich und auch aufgrund steigender Temperaturen wieder vermehrt in Mansfeld-Südharz aufgetaucht.
Man müsse natürlich über Kenntnisse verfügen, so Zabel, der auch im Arbeitskreis Hallesche Auenwälder tätig ist. Zabel: „Wir müssen die Augen offen halten für unsere Natur und versuchen, diese auch zu erhalten“. Genau das tue auch der Verein, welcher sich dem Zweck des Schutzes von Umwelt, Natur und Landschaft, verschrieben habe.