1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Reformation: Reformation: These am Eisleber Rathaus angeschlagen

Reformation Reformation: These am Eisleber Rathaus angeschlagen

31.10.2013, 14:52
Zuschauer beim Rathausgespräch in Eisleben
Zuschauer beim Rathausgespräch in Eisleben Jörg Reiber Lizenz

Eisleben/MZ/DKA - Mit einem Thesenanschlag am Eingang des Eisleber Rathauses ist das 8. Rathausgespräch anlässlich des Reformationstages zu Ende gegangen. Peter Luther, in 14. Generation ein Nachfahre von Jakob Luther, dem Bruder von Martin Luther, brachte die von ihm formulierten Zeilen an. Er erinnerte daran, dass Martin Luther vor fast 500 Jahren insgesamt 95 Thesen „für ein gerechteres und besseres Leben der Menschen vorgeschlagen“ hatte. In seiner These schlug er den Bogen zur Gegenwart und rief den Anwesenden Luthers Leitmotiv ins Gedächtnis, wonach die Kirchen, die Bischöfe und der Papst für die Menschen da sind.

Luther, promovierter Mediziner und Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, hatte zuvor das Rathausgespräch moderiert. Mit seinen Gästen versuchte er, sich dem schwierigen Thema „Reformation und Politik“ zu nähern. Zum Gedankenaustausch konnte er Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt, sowie Thomas Komossa, Abt der Benediktinergemeinschaft des Klosters Mariä Himmelfahrt in Eisbergen (Porta Westfalica), begrüßen. Zur Diskussion standen Fragen wie „Brauchen die Kirchen heutzutage einen neuen Reformator?“ sowie zum Verhältnis von Glaube und Macht.

Mit einem Gottesdienst in der Andreaskirche war der Reformationstag in der Lutherstadt Eisleben begonnen worden. Auch in den nächsten Tagen steht Martin Luther im Mittelpunkt. Anlässlich seines 530. Geburtstages wird vom 9. bis 11. November ein großes Mittelalterspektakel veranstaltet. 506 Personen mit dem Namen Luther sind dazu aus ganz Deutschland eingeladen worden. Sie werden die Lutherstätten besuchen und während eines Empfanges im Rathaus mehr über die Herkunft ihres Namens Luther vom prominenten Namensforscher Prof. Jürgen Udolph erfahren.