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Nach Insolvenz Nach Insolvenz: Resa peilt Wachstum an - Investor aus Region hat Firma übernommen

Von Jörg Müller 29.06.2018, 11:06
Das 1991 gegründete Unternehmen ist seit 1998 im Gewerbegebiet „Am Strohügel“ ansässig.
Das 1991 gegründete Unternehmen ist seit 1998 im Gewerbegebiet „Am Strohügel“ ansässig. Maik Schumann

Eisleben - Wir wollen wieder wachsen“, sagt Dietmar Franke. Der 54-Jährige ist Geschäftsführer der Eisleber Firma Resa, die seit 1991 im Schaltschrankbau aktiv ist. Nachdem das Unternehmen 2016 ein Insolvenzverfahren beantragt hatte, ist Franke im März 2017 mit seiner Beteiligungsgesellschaft IDF eingestiegen. „Zurzeit haben wir 17 Mitarbeiter, wir wollen auf 30 bis 40 kommen“, so der Diplom-Ingenieur (FH) für Maschinenbau.

Resa bietet „maßgeschneiderte Einzellösungen“

Resa (Automatisierungs- und Schaltanlagenbau) plant und fertigt Schaltanlagen und Steuerungen und entwickelt Automatisierungslösungen. Kunden sind laut Franke vor allem mittelständische Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Wir betreiben keine Serienfertigung, das meiste sind maßgeschneiderte Einzellösungen.“ Der durch die Digitalisierung vorangetriebene Wandel in der Industrie zeigt sich unter anderem auch am Namen der Firma. Das einst als Resa Industrietechnik gegründete Unternehmen heißt heute Resa Industrial Controls, Data und Power Solutions GmbH. „Die Anforderungen werden komplexer“, so der Geschäftsführer, der als Stichworte intelligentes Energiemanagement, Datenerfassung, -verteilung und -sicherheit sowie die Vernetzung von Produktionsanlagen nennt.

„Seit der Übernahme im vergangenen Jahr haben wir erst einmal investiert“, so Franke. „Wir haben auch versucht, das Personal möglichst zu halten, obwohl die Auftragslage nicht so gut war.“ Zudem seien neue Strukturen in der Firma aufgebaut worden. Jetzt gehe es um die Gewinnung neuer Kunden. „Das ist harte Arbeit.“ Statt wie früher Vertreter loszuschicken, setze Resa heute auf Online-Marketing. „Wir haben hier zum Glück ja jetzt einen Breitbandanschluss“, so Franke. Die Stadtwerke versorgen das Gewerbegebiet „Am Strohügel“ seit kurzem mit schnellem Internet. Resa ist seit 1998 in dem Gewerbegebiet in Helfta ansässig.

Für geplante Expansion sucht Unternehmen neue Mitarbeiter

Für die geplante Expansion suche das Unternehmen neue Mitarbeiter. Gefragt sind Automatisierungs- und Elektrotechniker sowie Mechatroniker. „Diese Fachkräfte zu finden, ist schwierig.“ Ab kommendem Jahr soll auch wieder ausgebildet werden.

Franke hatte nach seiner Berufsausbildung und dem Ingenieurstudium im Automatisierungsbetrieb des Mansfeld-Kombinats gearbeitet. 1994 gründete er in Eisleben die Firma Heyfra, die elektronische Baugruppen, Geräte und Systeme entwickelt und herstellt. Das 2008 von Weidmüller übernommene Unternehmen befindet sich seit 2011 wieder im Familienbesitz. Es wird von Frankes Tochter und seinem Schwiegersohn geführt; Franke ist Aufsichtsratsvorsitzender. Drittes Unternehmen in der kleinen Gruppe ist die Firma Port in Halle, wo 20 Ingenieure Hard- und Software für industrielle Kommunikation und Automatisierung entwickeln. Bei Port ist Franke Geschäftsführer.

„Mit dem Wachstum von Heyfra und Port sind wir sehr zufrieden“, so der Unternehmer, der auf eine ähnliche Entwicklung bei der Resa hofft. Verwaltet werden die Beteiligungen durch die IDF Interims- und Beteiligungsgesellschaft, die Frankes Frau Ina als Geschäftsführerin leitet. (mz)