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Carl Friedrich Ludwig Plümicke  Mit einer Jubiläumsfeier wird Carl Friedrich Ludwig Plümicke in Eisleben geehrt.

Von Jörg Müller 21.04.2016, 09:11
Hans Jürgen Münch, Vorsitzender des Bergschul-Vereins, mit der Plümicke-Medaille.
Hans Jürgen Münch, Vorsitzender des Bergschul-Vereins, mit der Plümicke-Medaille. Jürgen Lukaschek

Eisleben - Er war der erste hauptamtliche Lehrer an der Bergschule, führte die duale Ausbildung als Kombination von Arbeit und Schule ein, sang im Kirchenchor und engagierte sich im Sozialausschuss für arme Mitbürger: Carl Friedrich Ludwig Plümicke (1791 bis 1866). Für seine großen Verdienste wurde er zum Bergrat und Eisleber Ehrenbürger ernannt. Anlässlich des 225. Geburtstages und des 150. Todestages Plümickes richten der Traditionsverein Bergschule, der Verein Mansfelder Berg- und Hüttenleute und die Stadt am 29./30. April eine Jubiläumsfeier aus. „Das wird ein großes Ereignis für Eisleben“, so Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD).

Die Feier zum Plümicke-Jahr beginnt am Freitag, 29. April, 15 Uhr, mit einer Kranzniederlegung auf dem Alten Friedhof in der Glumestraße. Um 16 Uhr wird auf den Stadtterrassen der restaurierte Vermessungstisch Plümickes an die Stadt übergeben. Um 17 Uhr findet in der Annenkirche ein Chorkonzert unter Leitung von Joachim Brust statt. Am Samstag, 30. April, 15 Uhr, treffen sich die Traditionsvereine zum Bergaufzug an der Alten Bergschule in der Sangerhäuser Straße. Im Seminarhof an der Seminarstraße wird um 15.40 Uhr das Bergbaudenkmal Seilscheibe an seinem neuen Standort eingeweiht. Um 16.30 Uhr wird zum Festakt in die Aula der ehemaligen Ingenieurschule in der Geiststraße eingeladen. Dazu wird unter anderem Ministerpräsident Reiner Haseloff erwartet.

Wie der Vorsitzende des Bergschul-Vereins, Hans Jürgen Münch, sagte, laufen die Vorbereitungen auf das Plümicke-Jahr seit einem Jahr. Neben den Vereinen und der Stadt ist auch die Kirche daran beteiligt. Außerdem haben Sponsoren Beiträge geleistet. So hat die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH Hettstedt (MKM) eine Kupferplatte für ein ganz besonderes Objekt zur Verfügung gestellt: einen steinernen Vermessungstisch.

Der Stein steht auf den Stadtterrassen. 1844 war die Bergschule von ihrem ersten Sitz im Katharinenstift in die Sangerhäuser Straße umgezogen, wo sie bis 1899 ihr Domizil hatte (das Haus existiert heute nicht mehr). Im Garten der Bergschule stand der massive Stein, den der Heimatforscher Hilmar Burghardt kürzlich als einen früheren Justiertisch identifiziert hat. Der Bergschul-Verein hat den Stein restaurieren und mit der gravierten Messingplatte versehen lassen. Im Rahmen der Jubiläumsfeier wird der Tisch, für den bereits der Denkmal-Status beantragt ist, an die Stadt übergeben.

Der Bergschul-Verein hat anlässlich des Plümicke-Jubiläums auch eine kleine Medaille aus Kupfer prägen lassen, die käuflich zu erwerben ist. „Wir haben erst einmal 300 Stück, bei Bedarf sind auch 500 möglich“, so Münch. Ebenfalls zum Jubiläum kommen zwei neue Bergschul-Hefte heraus. Vereinschronist Bernhard Breiter aus Erfurt hat eine Plümicke-Biografie geschrieben. Zudem hat Breiter im Bestand der Stadt ein Liederbuch Plümickes von 1802 entdeckt, das jetzt neu veröffentlicht wird. Die Stadt ist dabei, die Plümicke-Ausstellung in der Alten Bergschule zu überarbeiten. Die Eröffnung ist für den 22. Mai, den Internationalen Museumstag, geplant.

Für den Bergaufzug am Sonnabend haben sich neben den beiden Eisleber Vereinen bislang Bergleute von Romonta und aus Sangerhausen sowie die Bergschule Clausthal-Zellerfeld angesagt. „Vielleicht kommen noch weitere Vereine“, so Münch. Nach dem Glockenspiel und dem Singen des Steigerlieds werden die Bergleute zum Seminarhof ziehen, wo die Seilscheibe an ihrem neuen Standort eingeweiht wird. (mz)