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Martin-Luther-Gymnasium Eisleben Martin-Luther-Gymnasium Eisleben: Mathe-Hochburg ist in Gefahr

Von Jörg Müller 21.04.2015, 18:28
Das Haus 1 des Gymnasiums im Siegfried-Berger-Weg.
Das Haus 1 des Gymnasiums im Siegfried-Berger-Weg. Jürgen Lukaschek Lizenz

Eisleben - Das Eisleber Martin-Luther-Gymnasium ist eine Mathematik-Hochburg: Seit Jahren sind Schüler bei den Landes- und Bundes-Olympiaden erfolgreich. In der Mannschaftswertung im Land behauptet das Luther-Gymnasium stets den dritten Platz, gleich hinter den beiden mathematisch-naturwissenschaftlichen Spezialgymnasien in Halle und Magdeburg. Auch in diesem Jahr haben die Eisleber unter anderem einen Landessieg - Maximilian Gängel (5. Klasse) - sowie mehrere Preise geholt.

Bei der diesjährigen Landes-Olympiade war das Eisleber Gymnasium mit 14 Teilnehmern vertreten. Außer Maximilian Gängel waren erfolgreich: Aaron Göbel (2. Preis, Klasse 9), Franziska Köhler (3. Preis, Klasse 12), Maximilian Schwiefert (3. Preis, Klasse 8) sowie Nicole Musielak (Klasse 9) und Oskar Bradtke (Klasse 10, Anerkennungspreise).

Doch die Spitzenposition ist in Gefahr, weil die Mathe-Talente nicht mehr so kontinuierlich wie früher auf die Wettbewerbe vorbereitet werden können. „Wegen des Lehrermangels haben wir in diesem Schuljahr leider keine Mathematik-Arbeitsgemeinschaft“, so Heiko Fensterer, Mathematiklehrer und schulfachlicher Koordinator am Gymnasium. „Wir sind froh, wenn wir den normalen Unterricht absichern können.“ Die Folge: „Die Schüler leben von ihrem Talent.“ Zwar können sie zu Hause Aufgaben lösen, aber das sei natürlich etwas anderes als das frühere intensive Training.

Zum Glück könne dank des Schulfördervereins und einiger Sponsoren immerhin noch das traditionelle Winterferienlager in der Bildungs- und Erholungsstätte im Dippelsbachgrund veranstaltet werden. Dort bereiten sich die Eisleber Schüler, die sich für die Landes-Olympiade qualifiziert haben, drei Tage lang vor. Und das ist wirklich Hochleistungstraining: „an zwei Tagen jeweils zehn Stunden und dann noch einmal sechs Stunden“, so Fensterer, der aus Krankheitsgründen diesmal nicht dabei sein konnte. Betreut wurden die Schüler von den Lehrerinnen Kathrin Büttner, Katrin Baumbach, Angela Borger und Karla Heimbuch.

Neues Mathe-Talent

Ein neues Mathe-Talent am Gymnasium ist Maximilian Gängel. Der Elfjährige aus Eisleben hat bei der Landes-Olympiade den ersten Preis in der Klassenstufe 5 und damit auch den Sonderpreis für den jüngsten Sieger im Wettbewerb gewonnen. „Knobelaufgaben machen mir am meisten Spaß“, sagt der Junge, der mit vier Jahren schon bis 30 im Kopf gerechnet hat.

Kein Wunder, dass dann in der Grundschule Mathematik gleich sein Lieblingsfach war. Maximilian hat auch schon an der Grundschul-Mathematik-Olympiade teilgenommen und den zweiten Platz in der Landesrunde belegt. „Er ist wirklich ein großes Talent“, sagt Lehrer Fensterer. „Und an der Schloßplatz-Grundschule wird auch gut gearbeitet.“ Die dortige Mathelehrerin sei sehr engagiert.

Auf die Landes-Olympiade habe er sich nicht groß vorbereitet, sagt Maximilian, dessen Eltern beide im Bankwesen arbeiten. „Ich habe mir Aufgaben von früheren Olympiaden angesehen.“ In der Klausur hatte er die vier Aufgaben bereits nach einer Stunde gelöst. „Danach hatte ich noch zwei Stunden Zeit, die Lösungen auszuformulieren.“ Nach dem Abgeben habe er schon ein gutes Gefühl gehabt und mit einem vorderen Platz gerechnet. Dass es am Ende sogar der Sieg wurde, „da habe ich mich richtig gefreut“, so Maximilian.

Er hat übrigens nicht nur in Mathe, sondern auch in fast allen anderen Fächern eine 1 auf dem Zeugnis. Im nächsten Jahr wolle er wieder an der Mathe-Olympiade teilnehmen. Fensterer hofft, „dass wir dann auch wieder eine Förderung in einer AG anbieten können“. „Wir haben zwei Stellen für Mathelehrer ausgeschrieben.“ (mz)