Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Hausschweine wuseln herum
WALBECK/MZ/TT. - Erstmals konnten Walbecker und Hettstedter im Jahr 1966 ihren Tierpark in Walbeck besuchen. Zwei Zwergziegen, ein Ziegenbock und zwei Schwäne waren damals dort beheimatet. Heutzutage - 45 Jahre später - beherbergt die Einrichtung rund 360 Tiere.
Zum Tierpark-Jubiläum stieg jetzt ein großes Fest. Im Informationspavillon war eine Ausstellung aufgebaut, die an die Entwicklung der Einrichtung erinnerte. So erfuhren die Gäste, dass sich die Mitarbeiter, Förderer und Freunde des Tierparkes nicht von kleineren und größeren Katastrophen wie Sturmschäden, Überschwemmung oder die Angst um die Finanzierbarkeit abhalten ließen, den Tierpark zu erweitern und zu verschönern.
"In manchen Jahren war wegen der knappen Kassen nur der Erhalt des Tierparkes möglich, aber wir konnten stets auf die Hilfe vieler Institutionen, Firmen, Privatpersonen, Vereine oder auch Schulen zählen", blickte Ortsbürgermeisterin Petra Wernicke zurück. Jahrelang hatte sie immer wieder um dessen Erhalt gekämpft.
Zum Jubiläum überbrachten viele Gratulanten ihre Glückwünsche. Danny Kavalier, der amtierende Bürgermeister von Hettstedt, beispielsweise überreichte ein Bild. Und Dietmar Reisky, Chef des Ascherslebener Zoos, brachte eine chinesische Zwergwachtel mit.
Vor Orten war auch Gert Lupprian, ehemaliger Chef des Bereiches Sportstätten und Naherholung für die Stadt Hettstedt, und damit von 1974 bis 1995 für den Tierpark zuständig. Er traf auf Rolf Büttner, der von 1980 bis 2001 im Tierpark arbeitete, zuletzt als Tierparkchef. Die Männer hatten sich viel zu erzählen. Zur Sprache kam auch die Einweihung des Bärenkäfigs 1970. "Der erste Bär kam aus Bernburg und hieß Lotta", so Lupprian.
Auch an Bummi und Nina konnte er sich noch bestens erinnern. "Aus Gotha haben wir 1972 die Jungbären bekommen." Das nächste Bärenpärchen zeugte sogar drei Junge. Doch danach wurde der Platz zu klein und die Bären kamen nach Spanien.
Carola Pfrieme, Chefin des Tierparkes, und Marlies Stock, die sich rührend um die aktuellen Belange des Tierparkes kümmert, konnten sich in diesem Jahr über zahlreichen Nachwuchs im Tierpark freuen. So wuseln auf dem Bauernhof viele kleine Hausschweine umher. Jahrelang hatten die Mitarbeiter auch bei den Wildschweinen auf Nachwuchs gewartet - aber vergebens. Im vergangenen Jahr wurden die Wildschweine ausgetauscht, und siehe da am 13. Juli waren sechs kleine Frischlinge da. Zwei Kamerunschafe, deren Mutter Mitte März starb, zog Carola Pfrieme zu Hause mit der Flasche auf. Heute tollen die Kleinen zusammen mit den anderen Artgenossen herum. Am 8. Juli wurde schließlich Pony Pietro geboren.
"Das hat sofort einen Paten gefunden. Er hat gleich für fünf Jahre die Patenschaft übernommen", freute sich Carola Pfrieme und hofft auf weitere Tierpatenschaften. Sie würden mit ihrem Beitrag helfen, Futter und Unterbringung zu finanzieren.