Mansfeld Oskar Mansfeld Oskar: Almut Liedke: Die Entdeckung der Antigone

Eisleben - Dass ihr Komödien liegen, hat Almut Liedke dem Eisleber Publikum in den vergangenen Jahren unter anderem in „Venedig im Schnee“, „Die Hose“, „Pension Schöller“ oder aktuell in der „Olsenbande“ und „Brischitt“ gezeigt. Umso überraschender - auch für sie selbst - ist die Inszenierung der Tragödie „Antigone“ gewesen.
Tragödie statt Komödie
„Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so über diese Rolle freue“, so Liedke, die neben der Antigone die Eurydike spielt. „Das ist ja ein schwerer klassischer Stoff.“
Regisseurin Ann-Kathrin Hanss habe dem Ensemble viel Freiheit gelassen. „Antigone ist eine Entdeckung für mich gewesen“, so Liedke. Und für die Zuschauer, wie die überaus positive Resonanz in den bisherigen Vorstellungen zeigt.
Vierte Spielzeit in Eisleben
Die aus Königs Wusterhausen stammende Schauspielerin hat jetzt ihre vierte Spielzeit in Eisleben absolviert. Es ist ihre erste Station nach der Ausbildung an der Berliner Fritz-Kirchhoff-Schule.
„Klar war, dass ich zwei Jahre hierbleibe“, sagt die 27-Jährige. Nun fängt bereits ihre fünfte Spielzeit in Eisleben an. „Ich möchte schon noch an anderen Theatern arbeiten. Aber warum sollte man weggehen, wenn man sich wohlfühlt?“
Sowohl beruflich, als auch privat verstehe sie sich gut mit den Kollegen. „Es ist sehr schön, ich kann hier gut arbeiten“, so Liedke, die auch in Eisleben wohnt.
„Es war eine interessante Spielzeit, ich hatte viel zu tun.“ Neben der Antigone hat sie unter anderem die Yvonne in Ulrich Fischers erfolgreicher Inszenierung „Die Olsenbande dreht durch“ gespielt.
Gesang und Schauspiel
„Ich hätte gedacht, dass das leichter ist“, sagt sie. Die Herausforderung sei, dass man sich sehr eng an die aus den Filmen bekannten Figuren halten müsse. Was bei Yvonne vor allem ihre Art zu reden ist.
„Die Maske und das Kostüm fand ich fantastisch.“ Besetzt war Liedke außerdem in „Die schöne Wassilissa“ und „Turbulenzen bei Pettersson und Findus“. „Ich spiele gern vor Kindern. Sie sind so ehrlich und begeisterungsfähig.“
Skeptisch war sie zunächst bei der Komödie „Brischitt“. „Als ich das Stück gelesen habe, fand ich es furchtbar“, sagt sie. „Aber die Arbeit mit dem Regisseur Peter Kube macht einfach so viel Spaß.“
Er bringe Energie mit und entwickle mit dem Ensemble viele Ideen. Mittlerweile gefalle ihr „Brischitt“ gut. „Und die Vorstellungen sind immer voll.“
Eine besondere Premiere stand für Liedke zum Ende der Saison auf dem Programm: Sie gab zusammen mit ihrem Schauspielerkollegen Philip Dobraß und Tontechniker Christian Faust ein Konzert.
Liedke, die Klavierunterricht hatte und im Schulchor sang, ist schon mehrfach im Theater mit der Gitarre und als Sängerin aufgetreten. „Aber ein richtiges Konzert hatte ich noch nicht gespielt“, sagt sie.
Das musikalische Projekt mit Dobraß (Gitarre, Gesang) und Faust (Piano, Gesang) hat sich im Laufe der Spielzeit ergeben. „So aufgeregt wie vor dem Konzert bin ich lange nicht mehr gewesen“, sagt Liedke.
Wer ist Ihr Favorit?
„Das ist ganz anders, als auf der Bühne zu stehen.“ Erst nach der Pause sei es langsam besser geworden. Dazu dürfte auch der Zuspruch des Publikums in dem ausverkauften Konzert beigetragen haben. „Ich denke, es wird nicht das einzige bleiben.“
Einsendeschluss ist Montag, 19. August. Die Gewinner werden schriftlich informiert und namentlich veröffentlicht. Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise siehe Impressum. (mz)